Deggendorf
Bauausschuss: Das sagt die Stadt zum Schulzentrum

25.02.2021 | Stand 22.09.2023, 1:26 Uhr

Das neue Schulzentrum: Die verschachtelten Gebäude (unten, l.) neben dem Kreisel bilden Wirtschaftsschule und Berufsschule II. −Skizze: HIW Dömges

Der Bauausschuss der Stadt hat sich einstimmig für die Genehmigung zum Bau der Wirtschaftsschule und der Berufsschule II ausgesprochen. Architektin Brigitte Strohmaier am Landratsamt stellte den Mitgliedern die Planungen vor. "Die Stadt Deggendorf sieht das positiv, wenn der Landkreis bei uns baut", kommentierte OB Christian Moser das Vorhaben.

Berufsschule II und Wirtschaftsschule bilden den dritten Bauabschnitt des Gesamtkonzepts der Neubaumaßnahmen des Schulzentrums. Das neue berufliche Schulzentrum wird im Südwesten unterhalb des Robert-Koch-Gymnasiums (erster Bauabschnitt, 2017 fertig gestellt) und westlich des Neubaus der Berufsschule I Teil 1 (2. Bauabschnitt) neben dem Kreisverkehr in einem Gebäude errichtet. Es ist in zwei Bauteile gegliedert, die jeweils einer Schule zugeordnet sind, wie Strohmaier erläuterte. Durch gemeinsame Schulleitung, Verwaltung und Lehrerbereiche können Synergien genutzt werden. Die Haupterschließung erfolgt von Norden über den Campus.

Mittelpunkt ist eine zweigeschossige Pausenhalle mit seitlichen Galerien und einer Sitzstufenanlage, die auch als Tribüne genutzt werden kann. Ein Sockelgeschoss aus Sichtbeton ist das verbindende Element aller Neubauten im Schulzentrum. Die Fassaden der beiden Stockwerke darüber sind wie bei den anderen Gebäuden mit vertikalem Sonnenschutz ausgestattet.

Im Farbenkreis des Gesamtprojekts, der an das Farbenspiel des Bayerischen Waldes im Jahresverlauf erinnern soll, sind WS/BS II in "zartem Sommergrün" und Gelb gestaltet. Das Robert-Koch-Gymnasium soll mit warmen Rot-/Orangetönen an den Herbst erinnern, die Berufsschule I mit Blau und Weiß für das Frühjahr stehen.

Die Wirtschaftsschule mit ihren Unterrichtsräumen liegt im nördlichen dreigeschossigen Bereich, die BS II im südlichen, viergeschossigen Teil. Im Erdgeschoss befinden sich Pausenhalle und Aufenthaltsräume des Ganztagsbereichs, im ersten OG die Lehrer- und Verwaltungsbereiche, darüber die Unterrichtsräume der Berufsschule. Im dritten Bauabschnitt sollen auch die Freianlagen des Gymnasiums fertiggestellt werden. Zwischen der Wirtschaftsschule/Berufsschule II und dem Gymnasium entsteht ein Allwetterplatz für Basketball und Streetfußball.

Im Parkdeck im nördlichen Teil entstehen 39 Parkplätze, insgesamt stehen nach der Fertigstellung der Maßnahme 311 (davon fünf behindertengerechte) Stellplätze zur Verfügung. Stadtrat Christian Heilmann erkundigte sich nach dem Baumbestand. Es wäre den Planern zwar ein großes Anliegen gewesen, die Bäume zu erhalten, diese müssten wegen des begrenzten Platzes aber gefällt werden, erläuterte Brigitte Strohmaier. Mit Ende der Baumaßnahme soll eine Ersatzbepflanzung vorgenommen und die Baumreihe von der Konrad-Adenauer-Straße durchgezogen werden.

Ausschuss billigt neue Satzung in Mietzing

Erneut hat sich der Bauausschuss mit der Aufstellung einer städtebaulichen Satzung in Mietzing befasst und sie in der geänderten Fassung einstimmig gebilligt. Nachdem der Eigentümer nicht mit der Überplanung einer Teilfläche einverstanden gewesen war, musste der Satzungsplan geändert werden. In der Bauausschuss-Sitzung im vergangenen September wurde der geänderte Entwurf der Satzung Nr. 13 "Mietzing-Südwest" gebilligt, schilderte Hans Maurer vom Bauamt.

Bevor die notwendige eingeschränkte Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung erfolgen konnte, wurde der Bauverwaltung bekannt, dass der Eigentümer eines Drittgrundstücks, über das die geplante Zufahrt verläuft, damit nicht einverstanden ist und dem Vorhabensträger entgegen seiner Zusicherung für diese Zufahrt auch keine Grunddienstbarkeit vorliegt. Das Grundstück muss deshalb über einen neu anzulegenden Weg nahe der ökologisch wertvollen Baumgruppe erschlossen werden. Um diese nicht zu gefährden, ist dort laut Bauamt eine "aufwändige Wurzelbrücke" erforderlich. Die Lösung wurde vom Planer mit der unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt abgestimmt. Laut Verwaltung ist man im Landratsamt damit einverstanden, sofern entsprechende Auflagen in der Satzung festgesetzt werden.

In Aussicht gestellt hat das Gremium auch die Genehmigung zum Bau einer forstwirtschaftlichen Maschinenhalle an der Rosenstraße in Fischerdorf. Der Bauherr, der Antrag auf Vorbescheid gestellt hatte, will auf einem rund 8100 Quadratmeter großen Grundstück südlich der Isarstraße eine 21 mal 12 Meter große Halle errichten. Das Bauvorhaben liegt im Außenbereich auf einer landwirtschaftlichen Fläche. Der Bauherr ist Waldbesitzer, da die Halle dem Forstbetrieb dient, ist das Vorhaben privilegiert.

Die untere Naturschutzbehörde hätte die Halle lieber am nordöstlichen Rand des Grundstücks nahe der Wohnbebauung gesehen. Neben dem erheblichen Eingriff in das Landschaftsbild befürchtet sie, dass streng geschützte Arten wie der Feldbrüter dadurch gestört werden. Dagegen spricht aus Sicht des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, dass extra eine 300 Meter lange Zufahrt geschaffen werden müsste, da die Isarstraße für forstwirtschaftlichen Verkehr ungeeignet ist und Konflikte mit den Anwohnern befürchtet werden. Die Stadt möchte sich zudem die südöstlich gelegenen Flächen zur Siedlungserweiterung freihalten, also bleibt es beim Standort.

Christian Heilmann stellte zwei Anfragen: Er wollte wissen, ob am Birkerlweg 35 einige Bäume entfernt wurden, um Parkplätze zu errichten. Laut Christian Moser wurde dort ausgeholzt, um ein Rückhaltebecken freizuhalten. Einige Parkplätze könnten den Parkdruck dort etwas entspannen. "Die Überlegung steht im Raum." Außerdem fragte Heilmann, ob es stimmt, dass in der Otto-Denk-Straße eine Querungshilfe eingebaut wird. Moser bestätigte, dass es eine Anfrage gibt, aber die Straßenbreite das nicht hergibt. Vielleicht könne sie im Zuge des Bebauungsplans "Schachinger Gärten" eingeplant werden. Der Tagesordnungspunkt Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 167 "Quellenweg" wurde kurzfristig abgesetzt.

− she