Neuötting
Pestalozzischule: Ab 2021 wird gebaut

Auch der Kreistag winkt den 10,8 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau in Neuötting durch

15.07.2020 | Stand 21.09.2023, 4:18 Uhr

Luftig und viel Holz – so präsentiert sich der Pestalozzi-Neubau. Im Obergeschoss befindens ich die Klassen- und Gruppenräume, über die Freitreppe erreichen die Schüler die großzügige Aula und Mensa im Erdgeschoss. −Visualisierung: Mißberger + Wiesbauer Architekten

Nachdem nun auch der Kreistag zugestimmt hat, kann die Erweiterung der Pestalozzischule an der Möhrenbachstraße in Neuötting in Angriff genommen werden. 10,8 Millionen Euro soll die Maßnahme nach der einstimmig genehmigten Planung kosten. Baubeginn ist auf Frühjahr 2021 terminiert, als Bauzeit werden zwei Jahre kalkuliert.

Im Kreisausschuss war die Planung von Mißberger + Wiesbauer Architekten bereits lang und breit diskutiert worden, in der Kreistagssitzung am Montag dagegen war die Aussprache schnell vorbei. Johannes Wiesbauer hatte das Projekt zuvor präsentiert. Wie in der Ausgabe am 3. Juli berichtet, entsteht das neue Gebäude an jener Stelle, wo früher die Landwirtschaftsschule stand. Der barrierefreie Neubau wird mit dem Altbestand per Schleuse und Gang verbunden. Im Erdgeschoss gibt es eine zentrale Aula, benachbart ist die Mensa, dazu Küche, Offene Ganztagesbetreuung, Schulvorbereitende Einrichtung, Garderobe und Toiletten. Die Erschließung des ersten Stockwerks erfolgt über eine Freitreppe und sowie ein Treppenhaus mit Aufzug. Im Obergeschoss sind Lehrerzimmer, Elternsprechzimmer, ein Raum für die Jugendsozialarbeit an Schulen sowie fünf Klassenzimmer und fünf Gruppenräume. Konzipiert ist der Bau für 99 Schülerinnen und Schüler. Da das Schulgelände fünf Meter über dem Straßenniveau liegt, wird eine quasi steigungsfrei anfahrbare Tiefgarage gebaut. Von außen betrachtet, entsteht ein kompaktes rechteckiges Gebäude, umzogen von einem Fluchtbalkon. Das Walmdach aus Blech bietet Platz für eine PV-Anlage. Errichtet wird das Gebäude als Holz-Massivbau. Es kommen auch Recyclingbaustoffe zum Einsatz. Geheizt wird mit Fernwärme aus dem Energiesparwerk Altötting.

Gunter Strebel (Grüne) lobte die Holzbauweise und wollte wissen, wie der CO2-Austausch und die Temperaturregulierung vonstatten gingen. Wiesbauer erklärte, alle Fenster im Gebäude ließen sich öffnen und die Lüftungsanlage könne, je nach Bedarf, für die Aula oder die Klassenzimmer genutzt werden. Maria Kapsner (Grüne) hatte Sicherheitsbedenken wegen des umlaufenden Geländers im ersten Stock, die der Architekt aber zerstreute.

Wegen potenzieller Erweiterungsmöglichkeiten am Standort Möhrenbachstraße fragten Wolfgang Sellner (CSU) und Gert Unterreiner (Freie Wähler) nach; Letztgenannter wollte wissen, ob bei Bedarf noch ein zweites Stockwerk aufgesetzt werden könnte. Aufstocken wäre baurechtlich nicht möglich, eine flächenmäßige Erweiterung ginge zu Lasten der Spiel- und Freiflächen für die Kinder.

Landrat Erwin Schneider betonte, der nun genehmigte Erweiterungsbau dürfte den Platzbedarf auch in Zukunft decken. Schließlich habe die Pestalozzischule noch den Standort am Sebastiansplatz in Neuötting und eine Außenstelle in Burghausen. Bezüglich dieser werde es bald, wie bereits berichtet, eine Veränderung geben. Nachdem der Platz in der Hans-Stethaimer-Schule in der Burghauser Altstadt knapp werde, führten Landkreis und Stadt Erfolg versprechende Gespräche mit dem Ziel, den Pestalozzischülern künftig in der Hans-Kammerer-Schule eine Heimstatt zu geben.

− ecs