Garching/Alz
Viele Stunden voller Herzblut für die Kirche

Das Mesnerpaar Karban verabschiedet sich in den Ruhestand – Pfarrei Hart hat Glück mit ihren Mesnern

25.04.2021 | Stand 21.09.2023, 0:48 Uhr

Sichtlich gerührt verlässt das Mesner-Ehepaar Kathi und Peter Karban "seine" Pfarrkirche. Die Ministranten standen am Ende des Gottesdienstes coronakonform Spalier. −Foto: Limmer

"Peter und Kathi Karban gehören zum Gottesdienst wie das Amen in der Kirche", lobt Elke Niehage vom Pfarrgemeinderat Hart/Alz. Doch jetzt müssen die Harter auf das Mesnerehepaar verzichten. Die beiden treten nach 18 Jahren Mesnertätigkeit ihren Ruhestand an.

Im Jahr 1990 kamen Kathi und Peter Karban aus dem Banat in Rumänien, nach der Revolution. Sie fanden in Hart/Alz ein neues Zuhause. Schon 1992 wurde ein Haus gebaut. Peter Karban arbeitete als Maurer, dann ab 2004 als Bestatter bei der Firma Schmidbauer. Kathi Karban war als Köchin und Putzfrau bei verschiedenen Unternehmen angestellt.

Die Eheleute hatten in der alten Heimat erlebt, was es heißt, in der Not mit anzupacken. Daher waren sie gleich bereit, als im Jahr 2003 die damalige Mesnerin erkrankte und ihre Arbeit kurzfristig zu übernehmen war. Pfarrer Wolfgang de Jong klopfte bei der Familie Karban an und fand eine offene Tür. "Ich war gerade weitgehend frei von Arbeit, darum habe ich das Angebot gerne angenommen", erinnert sich der 68-Jährige, der in Rumänien auf dem Land aufwuchs.

Weil die Arbeit in der Kirche dann doch mehr war, als gedacht, arbeitete Peter Karbans Mutter als Zweitkraft mit. Doch nach wenigen Jahren wurde die Mutter krank und Ehefrau Kathi half an der Seite ihres Mannes mit. Wie viele Stunden die beiden wirklich gearbeitet haben, das können sie nicht benennen. "Es war auf alle Fälle viel mehr als die sieben Stunden pro Woche, die auf dem Vertrag standen", blickt Karban zurück. "Wir haben das bis heute nicht für den Pfarrer gemacht, sondern für die Kirche an sich. Für unseren Glauben", erklärt Peter Karban und Kathi pflichtet ihm bei.

Kirchenpfleger Gerhard Ertl stellte dann Josef Starzl vor, der künftig den Mesnerdienst übernehmen wird. Der 66-Jährige aus Garching sei frischgebackener Rentner und bisher in der Nachbar-Kirchengemeinde als "Seniorministrant" tätig. "Er ist ein Glücksfall für uns", sagte Kirchenpfleger Ertl.

− cl