Burgkirchen/Alz
Licht und Schatten im Sportlerleben

Ju-Jutsu-Kämpfer Simon Attenberger feiert internationalen Erfolg und scheitert an der Wahl zum "Sportstipendiat des Jahres"

16.08.2022 | Stand 20.09.2023, 7:06 Uhr

Simon Attenberger ist Ju-Jutsu-Weltmeister und Lehramtsstudent für Mathematik und Physik. −Foto: Deutsche Bank

Simon Attenberger, Top-Athlet beim Sportverein Gendorf Burgkirchen/Alz (SVGB), hat in der Kampfsportart Ju-Jutsu Gold im Einzel bis 77 Kilogramm und Silber mit der Mannschaft bei den World Games gewonnen, aber den Wettbewerb um das Sport-Stipendium des Jahres 2022 verloren.

Wie berichtet, fanden vom 7. bis 17. Juli in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama die World Games statt – nach den olympischen Spielen das zweitgrößte Multisportereignis überhaupt. Simon Attenberger vom SVGB holte in der Kategorie Fighting Männer bis 77 kg Gold und trat damit in die Fußstapfen seiner Schwester Theresa und seines Trainers Andreas Merian, die bei den World Games 2017 in Breslau Gold und Silber gewannen.

Außerdem war der 23-jährige SVGB-Spitzensportler einer der Kandidaten für das Sport-Stipendium des Jahres 2022. Zum zehnten Mal kürten heuer Deutsche Sporthilfe und Deutsche Bank den "Sportstipendiat des Jahres". Dabei geht es um die Kombination aus Spitzensport und Studium. Kriterien bei der Wahl "Sportstipendiat des Jahres" sind die sportliche Leistung sowie Erfolge im Studium. Auch freiwilliges Engagement spielt eine Rolle.

Bewerben konnten sich alle studierenden Sporthilfe-Athleten, die das Sport-Stipendium der Deutschen Bank erhalten. Mit dem Deutsche-Bank-Sportstipendium bekommen bis zu 400 Stipendiaten jeweils 300 Euro im Monat. Für die Sportler, die mit der Auszeichnung "Sport-Stipendiat des Jahres" honoriert werden, verdoppelt die Deutsche Bank das laufende Sport-Stipendium für 18 Monate.

Eine Jury aus Sport, Politik, Wirtschaft und Medien hatte aus zahlreichen Bewerbungen folgende fünf Kandidaten ausgewählt, die Anfang Juli in einer Online-Wahl gegeneinander antraten: Simon Attenberger, Ju-Jutsu-Weltmeister und Lehramtsstudent für Mathematik und Physik. Valentin Baus, Paralympics-Sieger im Tischtennis und Business-Administration-Student. Emily Bölk, Kapitänin der deutschen Handballnationalmannschaft und Studentin der BWL und Wirtschaftspsychologie. Leonie Beck, Olympia-Fünfte im Freiwasserschwimmen und Medienkommunikations-Studentin. Selin Oruz, EM-Zweite im Hockey und Studentin der Humanmedizin.

"Sport-Stipendiatin des Jahres" wurde die 25-jährige Schwimmerin Leonie Beck aus Würzburg. Simon Attenberger stellte während des Wettbewerbs fest, dass seine Medienpräsenz weit gegenüber der von Leonie Beck zurückblieb. Er hatte viel weniger gepostet. Außerdem sieht der 23-Jährige einen Unterschied zwischen der Randsportart Ju-Jutsu und der zentraleren Sportart Schwimmen. Leonie Beck heimste mit einem Video schon so viele Likes im Internet ein wie Simon Attenberger insgesamt. Der Wettbewerb zum "Sportstipendiat des Jahres" lief über eine Abstimmung im Internet und zusätzlich zählten als Stimme die Likes unter den jeweiligen Social-Media-Posts der Athleten.

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