Burgkirchen/Alz
Kindergarten-Haushalte schwerer zu planen

Pandemie bringt Unwägbarkeiten für Einschätzung der Betriebskosten – Gemeinderat winkt Etats durch

23.12.2021 | Stand 20.09.2023, 7:06 Uhr

Ein Kindergartengebäude, das aussieht wie eine gemütliche Almhütte, steht seit Anfang September unterhalb der Mittelschule im Burgkirchner Ortsteil Holzen. Um die Kinder kümmern sich im neuen BRK-Kindergarten Marion Busch (von links), Daniela Kalteis und Birgit Enzinger. −Foto: ge

Die Haushalte der Kindertagesstätten in der Gemeinde Burgkirchen/Alz stehen unter dem Zustimmungsvorbehalt des Gemeinderates. Das Gremium hat in seiner jüngsten Sitzung die Etats der drei Einrichtungen St. Margarethe in Hirten, St. Konrad auf der Oberen Terrasse und in der Weberau "abgesegnet". Von diesen drei Kindergärten hat St. Margarethe den geringsten Zuschussbedarf.

Bürgermeister Johann Krichenbauer erwähnte lobend, St. Margarethe sei traditionell der wirtschaftlichste Kindergarten. Krichenbauer führte das auf die lange währende Trägerschaft der Katholischen Pfarrkirchenstiftung Margarethenberg zurück und darauf, dass Kirchenpfleger Martin Burggraf das Bankfach gelernt hat. Diese Tradition wirkt nach Einschätzung des Bürgermeisters noch nach, auch wenn mittlerweile die Trägerschaft des Kindergartens St. Margarethe auf den Caritasverband für die Diözese Passau übergegangen ist.

An den Betriebskosten aller Kindergärten ist die Gemeinde Burgkirchen insgesamt mit über einer Million Euro beteiligt; schon vor einigen Jahren wurde die Millionenschwelle übersprungen. Das Gemeindegeld steckt unter anderem im Personalkostenzuschuss der Kindergärten, der knapp zur Hälfte von der Kommune und gut zur Hälfte vom Freistaat Bayern aufgebracht wird.

Aufgrund der Trägervereinbarung legte der Caritasverband den Haushaltsplan 2022 für St. Margarethe vor. Der Haushalt schließt im Wirtschaftsplan mit Einnahmen von 475580 Euro und Ausgaben von 479400 Euro.

Im Investitions- und Instandhaltungsplan 2022 sind Aufwendungen von 10730 Euro vorgesehen. Beide Pläne zusammen ergeben einen Fehlbetrag von 14550 Euro. Wie viel Defizitausgleich die Gemeinde jeweils leisten muss, ist nach Aussage von Kämmerer Thomas Mitterer unterschiedlich und hängt vom Vertrag mit dem Träger ab.

Kämmerer Thomas Mitterer betonte im Gespräch mit der Heimatzeitung: "Ein Haushaltsplan ist nur ein Plan! Abgerechnet wird im Folgejahr. Dann steht das Betriebsergebnis fest und daraus ergibt sich, wie viel Defizit die Gemeinde ausgleichen muss." Durch Corona seien die Betriebskosten noch schwerer einzuschätzen. Mit dem BRK-Kindergarten in der Weberau sei geradezu Neuland betreten worden: "Nach wenigen Monaten wissen die noch nicht, wohin die Reise finanziell geht", bekräftigte der Kämmerer. Das Bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz lasse nicht immer Wirtschaftlichkeit zu.

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