Burgkirchen/Alz
Kernaufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge

Wie die Wasserversorgung Burgkirchens in 70 Jahren zu der leistungsfähigen Einrichtung wurde, die sie heute ist

18.03.2021 | Stand 21.09.2023, 3:52 Uhr

Das Herz der Trinkwasserversorgung befindet sich auf dem Eschelberg. Hier steht der Hochbehälter, aus dem alle trinken, den aber kaum jemand kennt. Die Aufteilung in drei "Herzkammern" erleichtert das jährliche Desinfizieren, wozu die Kammern einzeln abgelassen werden. Der Betrieb kann dabei aufrechterhalten werden. Die Kammern wurden mit lebensmittelechtem Dyckerhoffkalk gestrichen. −Foto: Gerlitz

Vor rund 70 Jahren hat die zentrale Wasserversorgung Burgkirchens begonnen. Was klein anfing, musste rasant wachsen, um mit der dynamischen Entwicklung der Industriegemeinde Schritt zu halten.

Bevor die Zeit begann, als die Versorgung mit Trinkwasser als Kernaufgabe der kommunalen Daseinsvorsorge begriffen wurde, musste sich jeder Hauseigentümer selbst darum kümmern. Das hieß, Trinkwasser von einer Quelle zum Gehöft oder Wohnhaus zu bringen. In der Gemeinde Burgkirchen/Alz mussten beispielsweise die Besitzer des Anwesens "Häuslmader" noch vor gut 100 Jahren das Wasser von dem kleinen Brunnen in Thalhausen am Fuße des Eschelbergs holen.

In der früheren Werkssiedlung, heute Ludwigshafener Straße, befand sich zur Eigenversorgung der zehn Häuser gegenüber Haus Nummer vier ein Brunnen mit zwei Pumpen, von denen eine als Reserve gedacht war. Später wurden die zwischen der Werkssiedlung und dem Bahndamm erstellten Neubauten durch diese Anlage mitversorgt. Als in der Burghauser Straße zwei große Wohnblöcke gebaut wurden, reichte die Kapazität des Brunnens nicht mehr aus.

Unvergleichlich höhere Leistungen kann das Wasserwerk Burgkirchen heute vorweisen: In dem (wegen PFOA abgeschalteten) Brunnen im Öttinger Forst aus dem Baujahr 1977 kann eine Pumpe 50 Liter pro Sekunde fördern. Bereits im Jahr 1967 wurde der Brunnen Raitenhaslach gebaut mit folgenden Förderleistungen: Pumpe 1: 28 Liter pro Sekunde; Pumpe 2: 15 Liter pro Sekunde; Pumpe 3: 7 Liter pro Sekunde. Die Brunnen im Forst und in Raitenhaslach wurden zur Versorgung von Burgkirchen gebaut.

Zur Versorgung des Ortsteils Hirten dienen die Tucher- und die Wegerer-Quelle. Im Jahr 1960 wurde die Tucher-Quelle gefasst mit einer Schüttung von zwei Litern pro Sekunde. Die Tucher-Quelle speist den Behälter Mark und von dort geht es hinauf zum Hochbehälter Briel. Die Wegerer-Quelle wurde im Jahr 1980 erschlossen, zwei Pumpen fördern hier jeweils 2,8 Liter pro Sekunde.

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