Garching/Alz
Gnadenhochzeit im Hause Sterling

Seltenes Ehejubiläum – Verbundenheit zu Heimat und Brauchtum – Engagement im öffentlichen Leben

24.05.2021 | Stand 21.09.2023, 23:59 Uhr

Inzwischen sind es 70 Jahre, in denen Maria und Hans Sterling für einander da sind. Die Glückwünsche der Gemeinde Garching überbrachte Bürgermeister Maik Krieger (hinten). −Foto: Anwander

Eine "Gnadenhochzeit" oder auch "Platinhochzeit", wie ein 70-jähriges Ehejubiläum genannt wird, ist eine Besonderheit. Denn nur äußerst selten kommt es vor, dass Eheleuten diese lange Zeit einer Gemeinsamkeit vergönnt ist. Maria und Hans Sterling aus Wald/Alz (Gemeinde Garching/Alz) schätzen sich glücklich, seit sieben Jahrzehnten Seite an Seite durchs Leben gehen zu dürfen. Vor wenigen Tagen konnten sie dieses außergewöhnliche Ehejubiläum begehen, das auch für eine geglückte "preußisch-bayerische Koalition" steht.

Der Weg zueinander vor über 70 Jahren war für Hans Sterling eher uneben gepflastert. Denn er kommt aus einer ganz anderen Ecke Deutschlands und wurde erst durch den Zweiten Weltkrieg nach Bayern verschlagen. Seine Wiege stand in Ostpreußen. Dort kam er am 18. Juni 1928 zur Welt. Der Zweite Weltkrieg prägte seine Jugend.

Als er 1950 an einer Hochzeitsfeier im früheren Gasthof Ott in Wald/Alz teilnahm, erweckte ein Mädchen sein Interesse. Sie hieß Maria Neuberger und stammte aus Wald/Alz, wo sie am 28. Juli 1932 geboren wurde.

Maria Neuberger gehörte bereits seit Kindertagen dem Walder Trachtenverein "d’Unterbergler" an. Und die Bewohner von Wald sahen es deshalb fast als eine "Pflicht" an, dass Hans Sterling mit der Heirat einer Einheimischen auch dem Trachtenverein beitreten müsse, was er auch gerne erfüllte.

Am 21. Mai 1951 feierte das junge Paar Hochzeit und das im echten bayerischen Stil. Angeführt von einem Hochzeitslader bewegte sich ein zünftiger Hochzeitszug vom Gasthaus "Zum Bräu" zur Schlosspfarrkirche Wald. Hans Sterling wurde vor mehreren Jahren zum Ehrenmitglied des Trachtenvereins ernannt.

Er engagierte sich nicht nur beim Trachtenverein, sondern auch im öffentlichen Leben in Wald/Alz. 30 Jahre lang war er im örtlichen Pfarrgemeinderat und in der Kirchenverwaltung tätig und von 1972 bis zur Eingemeindung von Wald in die Gemeinde Garching im Jahr 1978 saß er auch im Walder Gemeinderat.

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