Unterneukirchen
Chaotisch und unverbraucht

Kabarettist Chris Boettcher eröffnet Unterneukirchner Kulturtage

21.07.2021 | Stand 21.09.2023, 1:54 Uhr

Ein Meister des denkwürdigen Wortspiels und hervorragender Stimmenparodien, wenn er sein mitreißendes Lächeln kurz ablegt, aber auch ein grandioser Gestiker – so begeisterte Comedian Chris Boettcher rund 230 Besucher auf der Kult-Dult in Unterneukirchen. −Foto: Kamhuber

Sollten Fans des Komikers Chris Boettcher auf dessen Auftritt am Dienstag in Unterneukirchen verzichtet haben, weil sie sein Programm "s’Beste" schon gesehen haben, dürften sie im Nachhinein ziemlich enttäuscht sein: Der Kabarettist gab im "Offenen Biergarten" am Dorfanger zwar einige seiner bekanntesten Stücke zum Besten – unter anderem "10 Meter geh" und "in der Pubertät". Ansonsten zündete das Multitalent aber ein Feuerwerk an Neuheiten.

Dabei wirkte er mitunter chaotisch, als habe er keinen roten Faden im Programm. Doch mit dem Hin-und-her-Blättern in seinem dicken Notenordner, seinem schier unerschöpflichen Repertoire, ging er spontan auf die Vorlieben des Publikums ein und begeisterte es mit seinem Auftritt, der fast drei Stunden dauerte.

Bei seiner Begrüßung dankte Sepp Hager dem Organisationsteam, allen voran seinem Bruder Adi und Fußball-Jugendleiter Richard Hillgartner. Weiterhin erwähnte er Bürgermeister Jochen Englmeier als Triebfeder der diesjährigen Kulturtage, mit vier weiteren Veranstaltungen bis Sonntag. Zwar erreichte man coronabedingt die sonst üblichen Besucherzahlen einer Kult-Dult nicht. Dennoch zeigte sich Sepp Hager mit der Resonanz zufrieden: "In Unterneukirchen sind die Leute einfach da, wenn was geboten wird."

Nachdem Boettcher bereits 1999 und 2013 für großes Vergnügen in Unterneukirchen gesorgt hatte, hat er sich diesmal etwas Zeit genommen und das Dorf angeschaut. Was der Kabarettist dabei erlebte, erfuhr und sah das Publikum gleich zu Beginn mit einem spöttischen Lied, wobei auch der Garchinger Kinderchor nicht unerwähnt blieb.

Boettcher gab nicht nur den Ton an, sondern verstand es auch perfekt, das etwa 230 Besucher zählende Publikum vom ersten Ton an zu begeistern.

− kam