Garching/Alz
Auch Frauen auf dem Land fordern Reformen

Pfarreimitglieder hängen die Thesen der Bewegung "Maria 2.0" an die Harter Kirchentür

26.02.2021 | Stand 20.09.2023, 22:55 Uhr

Haben die sieben Thesen der Bewegung "Maria 2.0" an die Harter Kirchentür gehängt (von links): Katja Kirchner-Turza, Michaela Eberhard, Elke Niehage, Irmi Ritzinger und Antonia Niehage. −Foto: privat

Indem sie das Thesenpapier der Bewegung "Maria 2.0" an die Harter Kirchentüre klebten, haben sich vier Frauen aus der Pfarrgemeinde Hart/Alz den Forderungen der bundesweiten Aktion für eine Reform in der katholischen Kirche angeschlossen. Die Frauen, die in der Pfarrgemeinde aktiv sind, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elke Niehage, Antonia Niehage, Irmi Ritzinger, Michaela Eberhard und Katja Kirchner-Turza, wollen zeigen, dass nicht nur in den großen Städten, sondern auch auf dem Land weitgreifende Änderungen in der Institution Kirche gefordert werden.

"Es war bestimmt nicht die Botschaft Jesu, dass Männer Sonderrechte haben", sagt Elke Niehage. Während die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Gesellschaft längst rechtlich verankert ist, setze die katholische Kirche immer noch auf Diskriminierung wie auf ein von Gott gegebenes Gesetz. Dies wollen sich die Frauen nicht mehr gefallen lassen. Mittlerweile seien es besonders viele Frauen, die das Leben in den Pfarrgemeinden aktiv mitgestalten. Fast in allen Ämtern – aber eben nur fast.

Die Fälle von sexuellem Missbrauch und die unwürdige Art der Aufarbeitung seien nur ein Symptom dafür, dass vieles im Argen liegt. Die Bewegung "Maria 2.0" prangert nicht nur die völlig veralteten Geschlechterrollen an, sondern auch die Haltung der katholischen Kirche gegenüber selbstbestimmter, achtsamer Sexualität und Partnerschaft.

Der Umgang mit Partnern, die in einer zweiten Ehe leben, beispielsweise sei lebensfremd.

− luh