Burgkirchen/Alz
94 Liter Regen auf den Quadratmeter

Starkregen und Gewitterböen hielten die Feuerwehr Burgkirchen voriges Jahr auf Trab – 2288 Einsatzstunden geleistet

14.02.2022 | Stand 21.09.2023, 6:34 Uhr

Ein Bach, den es normalerweise gar nicht gibt, richtete am 5. Juni 2021 diesen Schaden an. Am Fuße des Eschelbergs bildete sich durch das Unwetter an jenem Samstagabend eine so genannte Giss und flutete bei Thalhausen über die Fahrbahn der Gemeindestraße, die auf den Eschelberg führt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite rissen die Wassermassen eine Menge Erdreich mit sich fort, spülten die halbe Böschung weg und entwurzelten dadurch den Baum im Vordergrund. −Fotos: Gerlitz

Trotz der immer lebhafter geführten politischen Diskussion um Lockerung der Infektionsschutzbestimmungen ist für die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Burgkirchen/Alz noch unklar, wann in diesem Jahr die Hauptversammlung abgehalten werden kann. Diese Ungewissheit nimmt der Anzeiger zum Anlass, das Einsatzjahr 2021 Revue passieren zu lassen, bevor es zu weit zurückliegt.

Denn das vergangene Jahr war sehr ruhig, was Veranstaltungen anbelangt, aber nicht in Bezug auf Einsätze der fast 70 aktiven Feuerwehrdienst Leistenden in Burgkirchen/Alz. In ruhigen Einsatzjahren liegt die Zahl der bei Bränden, Unfällen oder technischer Hilfe ehrenamtlich geleisteten Dienststunden deutlich unter der Marke von 2000. Weit darüber dagegen in Jahren, in denen die Freiwillige Feuerwehr Burgkirchen/Alz stark gefordert ist. Solch ein Jahr war auch 2021 mit 2288 erbrachten Einsatzstunden.

Bei der Durchsicht der Feuerwehrstatistik 2021 springt der Schwerpunkt Wasser geradezu ins Auge. Damit ist nicht Löschwasser gemeint, sondern Gewitterschauer, Unwetter, Starkregen. Die Serie dieser Unwetter-Einsätze begann am Samstagabend, 5. Juni. An diesem Tag wurden im Chemiepark Gendorf in einer Wetterstation 94 Liter Regen auf den Quadratmeter gemessen – so viel wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Feuerwehrkommandant Michael Sandhöfner erinnert sich noch lebhaft an den 5. Juni, der für die Freiwillige Feuerwehr Burgkirchen damit begann, dass sie in Perach half, indem sie ein Pumpenkontingent dorthin brachte. Erst danach ging es in Burgkirchen mit dem Auspumpen von Kellern los. 31 Feuerwehrleute aus Burgkirchen waren am 5. Juni fünf Stunden lang im Einsatz, unterstützt von zwei Fahrzeugen mit Besatzung der Freiwilligen Feuerwehr Dorfen. Die 20 einzelnen Einsätze am 5. Juni galten in erster Linie vollgelaufenen Kellern; Pumpen waren das wichtigste Werkzeug.

Auch am 6. Juni gab es noch zwei überflutete Keller auszupumpen. Außerdem unternahm eine Gruppe von Feuerwehrleuten eine Kontrollfahrt durch das Gemeindegebiet. Sechs Feuerwehrleute waren am 6. Juni sechs Stunden im Einsatz.

Mit Ablauf der Amtsperiode ging im Jahr 2021 bei der Freiwilligen Feuerwehr Burgkirchen/Alz eine Ära zu Ende, denn die Brüder Deser haben die Mannschaft in ihrer langen Dienstzeit geprägt.

Manfred Deser diente seit 1981 bei der Freiwilligen Feuerwehr Burgkirchen, davon sieben Jahre als Zweiter Kommandant; er wurde während einer Amtsperiode in diese Position gewählt – wegen eines Unfalls des damaligen Amtsinhabers. Anschließend war Manfred Deser 24 Jahre lang, also fast ein Vierteljahrhundert, Erster Kommandant.

Sein Bruder Herbert Deser fing 1983 bei der Burgkirchner Wehr an und kann auf 18 Jahre Dienstzeit als Zweiter Kommandant zurückschauen.

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