Burghausen
Weil die Jazz-Stadt eine Bigband braucht

Formation wird 50 Jahre alt – Gründung 1970 durch Geoff Clarke, Joe Viera und Helmut Viertl

26.04.2020 | Stand 20.09.2023, 3:51 Uhr

Die Burghauser Bigband 1989 bei einer Probe mit Al Porcino und Geoff Clarke im Jazzkeller. −Foto: Frühauf

Salzburg, Regensburg, München, Berlin und Montreux – die Burghauser Bigband hat die Salzachstadt schon in vielen Städten repräsentiert. 2020 ist für sie ein ganz besonderes Jahr: Denn ein halbes Jahrhundert zuvor wurde die Bigband Burghausen von den Jazz-Urgesteinen Geoff Clarke, Joe Viera und Helmut Viertl gegründet. Bis heute verbuchten die Musiker unzählige Auftritte mit Klassikern, zeitgenössischem Jazz, Gesangsnummern und Eigenkompositionen. Viele namhafte Gastsolisten traten zusammen mit dem Burghauser Ensemble auf. Die Talentschmiede der Bigband brachte unter anderem bekannte Künstler wie Ankathie Koi hervor.

Gründungsmitglied Joe Viera sagte einst: "Die Jazzstadt Burghausen braucht dreierlei: das Jazzfestival, eine Bigband, die Jazzkurse." Und die Burghauser brauchen die Bigband scheinbar wirklich, zumindest sind die jährlichen Stadtkonzerte stets nahezu ausverkauft, wie der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Peter Gerlach sagt.

Nach erfolgreichen Anfangsjahren und Auftritten bei der Jazzwoche 1971 bis 1974 legte die Bigband eine Jazzwochen-Pause ein, trat erst 2019 wieder dort auf. "Die Jazzwoche wurde zunehmend internationaler und professioneller und die lokale Band passte nicht so ganz ins Programm", sagt Gerlach. Denn die Bigband bestehe überwiegend aus Amateur-Musikern. Erst zur Jubiläumswoche 2019 mit dem Zusatzkonzert habe die Bigband dann wieder ins Programm gepasst.

Ohne ihre Unterstützer und Förderer wäre die Bigband nicht die Institution, die sie heute ist. Der ehemalige Burghauser Bürgermeister Georg Miesgang gehörte zu den ersten Förderern. "Die Bigband Burghausen ist wahrscheinlich die einzige mit eigenem Bürgermeister, oder Miesgang ist der einzige Bürgermeister mit einer eigenen Bigband", hieß es einst im Radio über die Symbiose von Stadt und dem damaligen Rathauschef. In den späteren Jahren setzte Hans Steindl die Unterstützung fort. Finanzspritzen erhalten die Musiker von der Stadt Burghausen, der OMV und von der IG Jazz.

Und wenn Corona nichts dagegen hat, wird die Bigband im November ihr Jubiläumskonzert zum 50-jährigen Bestehen spielen. Dabei sollen einige Musiker, mit denen die Bigband in ihrer Historie zusammen aufgetreten ist, auf die Bühne im Stadtsaal geholt werden.

− sme

Mehr dazu lesen Sie am 27. April im Burghauser/Alt-Neuöttinger Anzeiger