Burghausen
Trotz allem: "Burghausen geht es gut"

Im Interview mit der Heimatzeitung erklärt Bürgermeister Florian Schneider, wo dennoch der Rotstift angesetzt werden muss

09.05.2020 | Stand 19.09.2023, 23:42 Uhr

Seit einer Woche ist Florian Schneider für die Geschicke der Stadt verantwortlich. Trotz aller Corona-Sorgen und zu erwartender Einschränkungen ist dem 47-Jährigen bislang noch zum Lächeln zumute. −Foto: Kleiner

Herr Schneider, die ersten Eingewöhnungstage sind vorbei, der erste Eindruck ist geschaffen. Wie geht es Burghausen?
Schneider: Burghausen geht es gut – soweit es einem unter Corona gutgehen kann. Es ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern vor allem des Miteinanders. Wir haben nach wie vor eine tolle Stadtgemeinschaft und engagierte Leute, die zusammenhelfen und kreativ sind in der Krise. Aber natürlich ist vieles anders. Finanziell gesehen geht es Burghausen nicht mehr so gut. Wir hatten bereits mit niedrigeren Steuereinnahmen geplant, diese werden jetzt wohl nochmals drastisch sinken. Wobei man hier noch abwarten muss, wie sich die Corona-Lage weiterentwickelt.

Zumindest die Zeit der endlos sprudelnden Steuerquellen dürfte fürs Erste vorbei sein. Ihr Vorgänger Hans Steindl hatte zuletzt einen komplett neuen Haushalt 2020 gefordert. Teilen Sie diese Ansicht?
Schneider: Er muss auf alle Fälle neu durchdacht werden. Wir haben einen Verwaltungshaushalt, in dem gewisse Positionen Konstanten sind. Wir wissen, wie hoch die Kreisumlage und die Gewerbesteuerumlage sind. Wir wissen auch, mit welchen Personalkosten wir zu rechnen haben. Das zusammengerechnet, kommen wir auf etwa 55 Millionen Euro, eher noch mehr. Da ist der weitere Spielraum sehr begrenzt. Natürlich müssen wir jetzt bei allen Positionen im Verwaltungshaushalt schauen, wo lässt sich noch was machen. Da muss auch bei kleinen Dingen gespart werden, um ein Signal nach außen zu setzen. Und bei den Investitionen im Vermögenshaushalt wird man sicherlich Punkte schieben oder auch streichen müssen. Selbst bei nicht mehr zu stoppenden Bauprojekten wie dem Haus der Familie gilt es zu überprüfen, inwieweit sich noch einsparen lässt.

Bereits gestoppt wurde die millionenschwere Modernisierung der Stethaimer-Schule. Bleiben Sie bei dieser noch von Hans Steindl verhängten Maßnahme?
Schneider: Es stehen zwei große Schulinvestitionen an: der Ausbau der Kammerer-Schule und die Renovierung der Stethaimer-Schule. In der Kammerer-Schule ist der Druck größer, die Schülerzahlen steigen, die Zahl der Klassenzimmer reicht nicht mehr. Durch das neue Baugebiet an der Burgkirchener Straße und weitere Baumaßnahmen werden es dort eher noch mehr Kinder werden. Natürlich wartet die Stethaimer-Schule mittlerweile am längsten, immer wieder wurde die Maßnahme geschoben. Dass jetzt wieder geschoben wird, tut mir weh, aber es muss wahrscheinlich sein.

War es ein Fehler, Ende 2019 auf die Schnelle noch die Ringerhalle auf den Weg zu bringen, anstatt die Stethaimer-Schule anzugehen?
Schneider: Unter den jetzigen Bedingungen und Kenntnissen wäre die Ringerhalle heute sicherlich eine wesentlich längere Diskussion. Die Zustände für die Ringer in der Lirk-Halle waren allerdings nahe an der Grenze zum Untragbaren.

Das ganze Interview lesen Sie am 9. Mai im Burghauser/Alt-Neuöttinger Anzeiger.