Die Musik ist in den Burghauser Jazzkeller zurückgekehrt. Am Samstagabend hat Soulblues-Legende Johnny Rawls die Jazz-Herbst-Konzertreihe eröffnet und zum Auftakt mal heiter, mal gefühlvoll, ein musikalisches Ausrufezeichen gesetzt. Bis Ende November hat die IG Jazz nun jedes Wochenende einen Leckerbissen für Musikfans parat.
Wer sich auf packenden Soul und gefühlvollen Blues gefreut hatte, wurde nicht enttäuscht. Von Anfang an nickten und wippten die Zuschauer im Takt mit. Humorvoll suchte der Sänger aus Purvis in US-Bundesstaat Mississippi immer wieder die Interaktion mit seinem Publikum. Zum Ende der ersten Konzerthälfte hin hielt es einige Tanzbegeisterte gleich gar nicht mehr auf ihren Plätzen.
Nicht nur der Sänger Johnny Rawls überzeugte mit Power und viel Gefühl in der Stimme, auch die starken Soli seiner Bandkollegen wurden mit Zwischenapplaus belohnt. Die fünfköpfige Band unterhielt mit Liedern wie "Red Cadillac", "Beast of Burden" oder "I Would Be Nothing".
Mit reichlich Energie begeisterte und animierte Rawls die Zuschauer auch in der zweiten Konzerthälfte. Der Routinier mit einer über 50 Jahre langen Karriere bezog etwa bei Titeln wie "Yes" das Publikum mit ein oder stellte auf der Bühne sein Können an der Gitarre unter Beweis. Ohne Mikrofon singend, spazierte er zwischendurch auch mal in den hinteren Teil des Jazzkellers.
Gegen Ende des Konzerts war fast der ganze Jazzkeller auf den Beinen, tanzte, klatschte und wippte mit. Nach insgesamt zweieinhalb Stunden entließ das Publikum die Band erst nach zwei Zugaberunden mit viel Applaus von der Bühne.
Für die Musiker ging es am Sonntag schon weiter nach Stuttgart zum nächsten Auftritt. Der Jazzkeller hingegen wartet auf ein neues Publikum, wenn kommenden Samstag "Botticelli Baby" auftreten.
− lkm
