Hochburg-Ach
Schweine stürzen in Güllegrube: Aufwendige Rettung

Feuerwehren Hochburg und Ach an der Salzach wegen "Schweinerei" mehrere Stunde lang auf einem Bauernhof gefordert

29.04.2022 | Stand 29.04.2022, 19:45 Uhr

Die Öffnung zur Güllegrube war nur 40 mal 40 Zentimeter groß. Aufwendig mussten die Einsatzkräfte, ausgestattet mit schwerem Atemschutz, einsteigen. −Fotos: Feuerwehr Hochburg

"Größere Schweinerei" - so überschreibt die Feuerwehr Hochburg-Ach in Oberösterreich ihren Bericht über den Einsatz, der sich am Dienstagabend zugetragen hat.



Gegen 17.42 Uhr hat ein Hofbesitzer den Kommandanten der Wehr verständigt. Im Bereich eines Auslaufs waren Sauen in die Jauchegrube gestürzt. Am Einsatzort angekommen, stellte sich heraus, dass es fünf Schweine waren, die in die etwa drei Meter tiefe Grube gefallen waren. Die Tiere hatten jeweils ein Gewicht von etwa 60 Kilogramm. Die zusätzliche Herausforderung: Die Jauchegrube war nur über zwei kleine Öffnungen von etwa 40-mal 40 Zentimetern zugänglich.

Gleich nach dem Notruf hatte der Landwirt bereits begonnen, mit einem Güllefass einen Teil der Grube zu entleeren. Augenscheinlich bestand für die Tiere keine Lebensgefahr, so dass der Einsatz in Ruhe abgearbeitet werden konnte. Zur Sicherung des Einstiegs und für die Rettung der Tiere baute die Wehr eine Bockleiter auf, außerdem wurde ein Tierarzt zur Einsatzstelle gerufen, der mit fachlichem Rat zur Seite stand. Da er die Tiere nicht betäuben konnte, mussten die Sauen in der Grube gefangen und dann mit einem Seilzug nach oben gerettet werden. Zwei Feuerwehrler stiegen in die Grube, konnten die Tiere aber nicht zu zweit fangen. Es brauchte zwei weitere Kräfte.

Dazu kam: Durch die aufgewirbelte Gülle wurde Schwefelwasserstoff freigesetzt, so dass die Grube sofort wieder verlassen werden musste. Wegen des Schwefelwasserstoffs in der Grube war es jetzt erforderlich, für die Rettung schweren Atemschutz einzusetzen; dafür wurde die Feuerwehr Ach an der Salzach nachalarmiert. Vier Atemschutzträger konnten die Tiere schließlich nacheinander fangen und mit einem Gurt am Seilzug befestigen. Die Sauen wurden mit Muskelkraft aus der Grube gezogen, vom Gurt befreit und in ihren Stall entlassen.
Genau zwei Stunden nach Einsatzbeginn konnte die letzte Sau gerettet und wohlauf dem Besitzer übergeben werden. Die Aufräum- und vor allem die Reinigungsarbeiten im Feuerwehrhaus waren gegen 22 Uhr beendet.

− red