Altötting
Schnelltests erschweren die Prognose

23.03.2021 | Stand 22.09.2023, 2:49 Uhr

Inzidenz und gemeldete Fälle passen nicht mehr ganz zusammen. Das Landratsamt will deshalb das Erfassungs-System umstellen. −Foto: Landratsamt

Der Blick auf die 7-Tage-Inzidenz gestern überraschte etwas. Auch das Landratsamt hatte darauf getippt, dass sie am Dienstag den zweiten Tag in Folge über dem Wert von 100 liegen wird. Dem war jedoch nicht so. Sie lag bei 98,6. Die Geschäfte dürfen folglich noch länger offen bleiben, die Lockerungen bleiben noch ein wenig länger bestehen – sofern Bund oder Land nicht noch einmal etwas anders beschließen.

Die Planungsunsicherheit in Sachen 7-Tage-Inzidenz ist zuletzt immer größer geworden, erläutert Landratsamt-Pressesprecher Markus Huber. Der Grund sind die Schnelltests, die nun immer mehr zu Buche schlagen, vom Robert-Koch-Institut (RKI) aber erst dann als positiv gewertet werden, wenn sie durch einen PCR-Test bestätigt werden. Das Landratsamt bekommt dies aber nicht immer mitgeteilt. Und weil die Schnelltests gelegentlich auch ein falsch-positives Ergebnis anzeigen, fallen sie wieder aus der Rechnung heraus, die Inzidenz ist niedriger als prognostiziert, die Zahlen passen nicht mehr zusammen und auch das Landratsamt erfährt dies erst mit einem Blick in die RKI-Statistik.

Um diesen Unsicherheiten ein wenig zu begegnen, stellt das Landratsamt die tägliche Corona-Statusmeldung deshalb um, wie Huber erläutert. Bislang meldete das Landratsamt jeden Tag die Gesamtzahl der neuen Fälle mit Wohnort und Alter inklusive der positiven Schnelltests. Nun werden weiterhin täglich die positiven PCR-Fälle inklusive Wohnort und Alter gemeldet. Bei den Schnelltestergebnissen wird nur noch die Gesamtzahl bekanntgegeben. So wird genauer unterschieden, welche Fälle vom RKI, das die 7-Tage-Inzidenz errechnet, gleich erfasst werden und welche womöglich in den nächsten Tagen hinzukommen.

Für den Dienstag gestaltet sich die neue Regelung in der Form, dass das Amt drei neue Fälle meldet, die mit einem PCR-Test bestätigt wurden. Infiziert wurden demnach ein 59-jähriger Marktler, ein 18-jähriger Reischacher und ein 16-jähriger Burghauser. Dazu gibt es als "Vorabmeldung" die Info, dass sieben positive Schnelltest-Ergebnisse erfasst wurden, die erst noch durch einen PCR-Test bestätigt werden müssen und anschließend erst in die Gesamtzahl der Fälle auftauchen. Diese lag am Dienstag bei 4346. 3936 Landkreisbürger sind bislang wieder von der Erkrankung genese, 193 gestorben.

Aktuell sind 217 aktive Corona-Fälle im Landkreis registriert. Die meisten derzeit Infizierten leben im Burgkirchen (37), gefolgt von Burghausen (34), und Altötting (28). Corona-frei sind momentan Erlbach, Haiming und Kirchweidach. Bei der Differenzierung positiver PCR-Ergebnisse wurde im Landkreis Altötting bislang 202 mal die britische Variante des SARS-CoV-2 nachgewiesen.

Das InnKlinikum meldete am Dienstag, dass an den Standorten Altötting, Burghausen und Mühldorf 34 Covid-positive Patienten behandelt wurden. Sechs davon lagen beatmet auf der Intensivstation. In Mühldorf wurden außerdem neun Patienten mit Verdacht auf eine Covid-Erkrankung behandelt. Das InnKlinikum Altötting meldete einen weiteren Todesfall. Eine 67-Jährige aus dem Landkreis Mühldorf hat die Infektion nicht überlebt und ist am Montag gestorben.

− jor