Altötting
Landrat informiert zur Flüchtlingslage: "Es können auch 1500 werden"

29.03.2022 | Stand 21.09.2023, 6:59 Uhr

115 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine waren am gestrigen Dienstag in der Dreifachturnhalle beim Kreishallenbad untergebracht, die bis zu 228 Menschen Platz bieten kann. −Foto: Schwarz

860 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind mittlerweile im Landkreis registriert. Wie der Landkreis sie unterbringt und ihnen hilft, darüber informierte Landrat Erwin Schneider den Kreistag am Montagnachmittag.

Er sagte, nach dem Verteilungsmodus des Königsteiner Schlüssels müsse der Landkreis Altötting 0,9 Prozent der Flüchtlinge aufnehmen, die in Bayern ankommen. "Wir bereiten uns für 1000 vor, es können aber auch 1500 werden", so Schneider. 132 der aktuell 860 registrierten Flüchtlinge seien Kinder. Untergebracht würden die Menschen überwiegend in Privatwohnungen. Die Aufnahmestation in Töging soll nur kurzfristig genutzt werden, sie dient der Erfassung, Vermittlung und Verteilung. Wenn auf die Schnelle keinen Wohnung gefunden wird, kommen die Menschen in die Dreifachturnhalle am Kreishallenbad Neuötting. Sie bietet 228 Plätze, rund die Hälfte war am Dienstag belegt.

Bereits bezugsfertig wäre die Lirkhalle in Burghausen (60 Plätze). Das Containercamp in Burghausen mit 150 Plätzen wurde am Dienstag abgenommen, wie Dr. Robert Müller, Pressesprecher des Landratsamts, auf Nachfrage der Heimatzeitung informierte. Das ehemalige Hotel Bayerische Alm wird nicht mehr in die Planungen miteinbezogen, dafür aber die ehemalige Theaterakademie Athanor (36 Plätze). Die Garchinger Turnhalle (200 Plätze) wird gerade beplant.

Der Landrat betonte, die Unterbringung und die weiteren Maßnahmen liefen "relativ geräuschlos" ab. Wie viele Kriegsflüchtlinge sich im Landkreis aufhalten, könne niemand sagen, da diese in der EU Freizügigkeit genießen und ein Jahr Aufenthaltsrecht haben und auch arbeiten dürfen. Er dankte den beteiligten Städten und Gemeinden und allen ehrenamtlichen Helfern.

− ecs