"Wir rechnen mit einem deutlichen Anstieg der Briefwähler" – das ist der einheitliche Tenor, der einen Monat vor der Wahl aus den Rathäusern des Landkreises zu vernehmen ist. Die Gründe dafür seien vielseitig verteilt, wie unter anderem Rainer Steinbrecher, Wahlleiter der Stadt Altötting, vermeldet. Auf der einen Seite spiele "mit Sicherheit" die Corona-Lage eine Rolle, auf der anderen Seite aber auch einfach die normale Entwicklung. Seit der Bundestagswahl 2009 muss der Briefwähler keinen wichtigen Grund mehr für das Fernbleiben vom Urnengang angeben. Seitdem steigt die Anzahl der Teilnehmer an der 1957 eingeführte Wahlmethode nach Zahlen der Bundeszentrale für politische Bildung stetig. Zur Bundestagswahl 2013 um etwa drei Prozent, bei der jüngsten Wahl 2017 um nochmals vier Prozent, sodass bundesweit damals 28,6 Prozent aller Stimmabgeber per Brief wählten, in Bayern sogar 37,3 Prozent, der höchste Wert aller Bundesländer.