Corona
Altötting ist Vorreiter: Erster digitaler Impfpass vergeben

22.01.2021 | Stand 20.09.2023, 23:51 Uhr

Prof. Dr. Ronald Schmid (vorne) war der erste, der im Beisein von Landrat Erwin Schneider den neuen Impfausweis erhielt. −Foto: jor

Während in der EU über einen möglichen digitalen Impfpass und zu erfassende Daten diskutiert wird, hat der Landkreis Altötting eine erste digitale Impfkarte vergeben.

Ein Novum in Deutschland und wohl auch in ganz Europa, als solches hatte Landrat Erwin Schneider den digitalen Impfausweis bezeichnet, den er am Donnerstag MdB Stephan Mayer vorgestellt hatte. Am Freitag startete die Ausgabe nun offiziell. Und der erste, der den kostenlosen Ausweis erhielt, war Prof. Dr. Ronald Schmid, langjähriger Chefarzt für Kindermedizin.

Die Vorderseite der Scheckkarte ziert ein Foto von ihm, ergänzt durch persönliche Daten, auf der Rückseite ist ein QR-Code aufgedruckt. Scannt man diesem mit dem Smartphone ein, kann man die gespeicherten Daten online abrufen. Auch Unternehmen, wie etwa Fluggesellschaften, können so darauf zugreifen und Einsicht erlangen, wann er gegen Sars-Cov-2 geimpft wurde und mit welchem Vakzin.

Altöttinger Pilotversuch hat sich herumgesprochen

"Dass ich der erste bin, hätte nicht sein müssen. Aber wenn es der Sache dient, mache ich das gerne", sagte Schmid an die zahlreichen Medienvertreter gerichtet, die zur Ausgabe des ersten Ausweises gekommen waren. Nach der Erstberichterstattung hatte sich der Altöttinger Pilotversuch herumgesprochen.

Schmid ist 71 Jahre alt und gehört damit eigentlich nicht zu der Personengruppe, die derzeit aufgerufen ist, sich impfen zu lassen. "Aber ich arbeite noch in einer Praxis mit infektiösen Kindern. Ich bin deshalb hochgradig gefährdet", erklärt er. Die erste Spritze vor ein paar Wochen habe er gut vertragen, über die zweite, die er am Freitag, kurz vor Ausstellung der Scheckkarte im Impfzentrum erhielt, könne er freilich noch nicht viel sagen. "Aber ich bin zuversichtlich." Das Angebot des digitalen Impfausweises nimmt Schmid gerne an. "Ich gehe davon aus, dass ich ihn über kurz oder lang benötige." Es sei schön, die Impfungen digital dokumentiert zu haben. Dann geht der Nachweis nicht verloren, findet er.

− jor