Freilassing
Wider das Vergessen: Kriegerverein erfolgreich wiedergegründet

02.03.2020 | Stand 20.09.2023, 3:01 Uhr

Der neue Vorstand des Vereins: (v. l.) Fahnenträger Martin Köcher, 2. Vorsitzender Christoph Krämer, Vorsitzender Thorsten Portain, Kassier Thomas Ehrmann und Schriftführer Hannes Hiebl. −Foto: Franz Eder

Nach 134 Jahren war zum Ende des Jahres das Aus des Krieger- und Reservistenvereins Freilassing-Salzburghofen besiegelt. Doch damit wollte sich Thorsten Portain nicht abfinden und startete – auch mit Hilfe der Heimatzeitung – einen Aufruf nach Mitstreitern. Nun hat er sein Ziel erreicht: Bei der Wiedergründungsversammlung am Freitag im Gasthaus Weißbräu wurde der Verein neu aus der Taufe gehoben. Der Hauptinitiator wurde dabei von gut einem Dutzend anwesender Gründungsmitglieder zum Vorsitzenden gewählt.

Zunächst ging Portain aber noch einmal auf die Geschichte des bisherigen Vereins, seine Beweggründe für die geplante Wiedergründung und die daraus resultierende Vorgehensweise ein (wir berichteten). Im Anschluss wurde über eine Satzung diskutiert und diese am Ende auch einstimmig beschlossen. Ein Grundpfeiler des Vereinszwecks sind so nun etwa "Das Gedenken der in den bis 1945 stattgefundenen Kriegen und der im Dienst der Bundesrepublik Deutschland gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden zu bewahren" Einig waren sich die Mitglieder auch darin, den Verein nicht ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Dies hat den Nebeneffekt, dass alle am Verein Interessierten – also ausdrücklich auch jene, die nicht gedient haben – mitmachen können. Weiterhin dabei bleiben sollen auch die Mitglieder des bisherigen Vereins.

Bei der anschließenden Wahl des Vorstands wurden per Akklamation Portain als Vorsitzender und Christoph Krämer als sein Stellvertreter gewählt. Neuer Kassier ist Thomas Ehrmann und als Schriftführer hat Hannes Hiebl seine Bereitschaft zur Mitarbeit erklärt. Komplettiert wird das Vorstandsquintett von Fahnenträger Martin Köcher. Der neue Vorsitzende offenbarte dann sogleich seine Pläne für die nähere Zukunft. So wolle er alle drei Monate einen Stammtisch abhalten und den Verein auch in der Öffentlichkeit präsenter erscheinen lassen. Hierzu habe er bereits eine Homepage erworben, die es jetzt Schritt für Schritt aufzubauen gelte. Dies erfordere allerdings viel Arbeit im Stadtarchiv, in dem sich derzeit die Fahne befindet. "Das machen wir alles Zug um Zug. Die Hauptsache ist jetzt erst einmal, dass es den Verein wieder gibt", betonte Portain, alles Weitere nun zu gegebener Zeit in die Wege leiten zu wollen.

Mehr dazu lesen Sie in der Heimatzeitung in der Ausgabe vom Dienstag, 3. März.