Berchtesgadener Land
Berchtesgadener Land will Modellregion werden

Kern argumentiert mit "Vorreiterrolle" des Landkreises in der Pandemie-Bekämpfung

25.03.2021 | Stand 25.03.2021, 17:58 Uhr

Landrat Bernhard Kern sieht das Berchtesgadener Land als "Vorreiter". −Foto: Archiv

Der Landkreis Berchtesgadener Land bewirbt sich als Modellregion zur Umsetzung von Öffnungsschritten und -perspektiven in der Corona-Pandemie. Landrat Bernhard Kern hat hierzu eine Bewerbung an Ministerpräsident Dr. Markus Söder geschickt, teilte das Landratsamt am Donnerstagnachmittag mit.

"Zusätzlich zur Stadt Bad Reichenhall, der Landrat Bernhard Kern seine Unterstützung zugesichert hat, wird sich auch der Landkreis als Ganzes für dieses Projekt bewerben", heißt es in der Presseaussendung. Von Freilassing, Ainring und Saaldorf-Surheim, die sich ebenfalls bewerben, ist nicht die Rede. Kern sei überzeugt, dass das Berchtesgadener Land für dieses Modellprojekt "prädestiniert ist", erklärt er: "Die zahlreichen Einschränkungen sind für die Bevölkerung eine zunehmende Belastung. Insbesondere im Landkreis Berchtesgadener Land, wo die Bürgerinnen und Bürger bereits am längsten im Lockdown leben, geht es zunehmend um Existenzen." Kern habe in der Bewerbung unter anderem auf das Projekt Abwasser-Monitoring verwiesen, in dem flächendeckend Abwasserproben analysiert werden.

Zusätzlich könne der Landkreis aufgrund der hohen Testrate von einer deutlich niedrigeren Dunkelziffer als in anderen Landkreisen ausgehen. Aktuell werden in den beiden kommunalen Testzentren täglich bis zu 1800 PCR-Tests gemacht, zudem wurden weitere Testaktionen in Gemeinden organisiert. Auch bei den Impfungen nehme der Landkreis eine Vorreiterrolle ein. Aktuell werden neben den beiden Impfzentren, in denen bei ausreichender Verfügbarkeit der Impfstoffe bis zu 800 Personen pro Tag geimpft werden können, sowie den mobilen Teams, bereits seit Anfang Februar Patienten auch durch Hausärzte geimpft. Aktuell unterstützen rund 30 Hausarztpraxen, die pro Impfaktion circa 66 bis 100 Dosen verimpfen können, das Modell. Mit einer Quote von rund 11,4 Prozent bei den Erstimpfungen liege der Landkreis deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt.

Ein weiteres Projekt, bei dem der Landkreis aktuell Vorreiter ist, sei "die Zusammenfassung der aktuellen Corona-Lage im Landkreis mithilfe innovativer und digitaler Werkzeuge". Durch den Einsatz von Geoinformatik wurde ein eigenes Dashboard für den Landkreis entwickelt, in dem die aktuellen Daten zum Infektionsgeschehen auf Gemeindeebene ausgelesen werden können. "Dieses Dashboard versteht sich als internes Werkzeug für das Gesundheitsamt und den Krisenstab und ist nicht öffentlich zugänglich. Angezeigt werden hierbei etwa die Verläufe des Infektionsgeschehens in den einzelnen Gemeinden, die Situation in den Krankenhäusern oder die Verteilung der Fälle in den Einrichtungen."

Auch für den Unterricht an Schulen sei im Berchtesgadener Land vermehrt nach pandemiegerechten Lösungen gesucht worden. "In den vergangenen Wochen und Monaten hat das Staatliche Gesundheitsamt im Landkreis Berchtesgadener Land mehrfach bewiesen, dass es in der Lage ist, potenziell dynamisches Infektionsgeschehen rasch einzugrenzen und damit Infektionsketten zu unterbrechen", so Kern. Unterstützer der Bewerbung seien etwa die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, der Hotel- und Gaststättenverband, die Gewerbeverbände sowie die Tourismusverbände und die Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice GmbH. Auch die Bürgermeister befürworten die Bewerbung des Landkreises ausdrücklich, so Kern.

− red