Berchtesgadener Land
Attacke aus eigenen Reihen: AfD-Landratskandidat unter Beschuss

13.03.2020 | Stand 13.03.2020, 6:02 Uhr

Bei der Podiumsdiskussion der Heimatzeitung und der Volkshochschule sprach sich AfD-Landratskandidat Wolfgang Koch für einen Familiennachzug ausländischer Pflegekräfte aus. Auch das wird auf der Facebook-Seite "Watzmann Kurier" scharf kritisiert. −Foto: Corinna Anton

Außer dem Ärger um ihre Kandidatenlisten und Ungereimtheiten bei den Unterstützerunterschriften war von der AfD im Berchtesgadener Land im Wahlkampf wenig zu hören. Dafür gibt sie im Endspurt aber noch einmal richtig Gas - vor allem im Kampf gegen sich selbst.

Wie die Pressesprecherin der Regierung von Oberbayern, Verena Gros, am Donnerstag der Heimatzeitung auf Anfrage bestätigte, hat sich die AfD-Landtagsfraktion mit einer Beschwerde gegen den AfD-Landratskandidaten im Berchtesgadener Land, Wolfgang Koch, an die Landeswahlleitung gewandt.

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Vorausgegangen war ein Post auf der Facebook-Seite "Watzmann Kurier", der zur Nummer 4 der Reichenhaller AfD-Stadtratsliste, Martin Winckler, führt. Darin wird der AfD-Landrats- und Kreistagskandidat Koch als "Hochstapler" bezeichnet.

Hintergrund ist der Beruf, den Wolfgang Koch für seine Kandidatur um ein lokalpolitisches Mandat angegeben hat: "Persönlicher Referent der AfD-Landtagsfraktion". Der 56-Jährige aus Anger, der für den ehemaligen AfD-Fraktionssprecher Markus Plenk aus Ruhpolding gearbeitet hat, ist jedoch bereits seit Frühjahr 2019 eine "persona non grata" bei der AfD-Landtagsfraktion, wie er selbst erzählt. Die AfD-Landtagsfraktion ist es auch, die sich aktuell wegen der Berufsbezeichnung direkt an die Regierung von Oberbayern gewandt hat.

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