Im Brandfall wäre die Katastrophe vorprogrammiert: Weil es im ehemaligen Ferienappartmenthaus "Bergland", das mittlerweile von Wohnungseigentümern und Mietern vielfach als Erstwohnsitz genutzt wird, massive Mängel beim Brandschutz gibt, wird die Nutzung untersagt. De facto heißt das: Wenn sich nichts ändert, müssen die Bewohner raus. Ohne Wenn und Aber. Für die Betroffenen ist freilich genau das die Katastrophe. Denn der Quasi-Räumungsbescheid ("Nutzungsuntersagung") des Landratsamtes wurde den Bewohnern bereits zugestellt – inklusive Gebühr von 150 Euro. Und 5000 Euro Zwangsgeld werden fällig, wenn sie der Anordnung in dem Bescheid nicht Folge leisten.
Soweit ist es freilich noch nicht. Denn eine tragfähige Lösung wäre evtl. die Aufstellung eines Gerüstes an der Hauswand des neunstöckigen Gebäudes, das als zusätzlicher Fluchweg dienen könnte. Wie Matthias Hendlmeier, Geschäftsführer der Hausverwaltung des Haus Bergland, gegenüber der PNP sagte, sei man auf gutem Wege, genau diese Lösung zeitnah zu realisieren. Darüber habe auch bereits eine mündliche Abstimmung mit dem Landratsamt FRG stattgefunden. Hendlmeier hat die Hausverwaltung für das Haus Bergland erst am 19. Dezember 2019 übernommen. Dass bislang in Sachen Brandschutz nichts passiert ist, das ist ein Relikt aus der Vergangenheit.
Um das Problem im Haus Bergland weiß auch Bürgermeister Walter Bermann. Rund 150 – eigentlich Ferien-Appartements – hat das Haus. "Dass diese von einigen Bewohnern als Hauptwohnsitz genutzt werden, kann die Gemeinde nicht verhindern", sagt er und ist sich auch bewusst: "Wenn das Landratsamt den Bescheid durchsetzt, droht Obdachlosigkeit." Bermann spricht von evtl. 30 betroffenen Bürgern.
Indessen sieht man sich im Landratsamt FRG zum Handeln gezwungen, nachdem das Bauamt des Landratsamtes von der früheren Hausverwaltung Fein (Vorgänger der aktuellen Hausverwaltung) über ein von ihr beauftragtes Gutachten eines privaten Brandsachverständigen informiert worden war, das erhebliche Mängel beim Brandschutz in der Anlage "Haus Bergland" festgestellt hatte. Für die weitere Nutzung der betroffenen Gebäudeteile (3. Obergeschoss aufwärts, Teile des Kellergeschosses und einzelne gemeinschaftlich genutzte Räume) bestehe im Brandfall Lebensgefahr.
Mehr lesen Sie am Donnerstag, 12. März, in der PNP (Ausgabe FRG).
