Straubing/Furth im Wald
Zoll stellt 32 Pistolen in Lkw sicher - Führerhaus als „Waffenkammer"

05.11.2021 | Stand 05.11.2021, 10:07 Uhr

Gut versteckt waren die Pistolen in dem Lkw-Führerhaus. −Fotos: Hauptzollamt Regensburg

Bei einer Kontrolle an einem Autobahnrastplatz nahe Straubing haben Zöllner aus Furth im Wald (Landkreis Cham) 32 Pistolen in einem Kühltransporter sichergestellt. Die Beamten bezeichneten das Lkw-Führerhaus als „Waffenkammer“.



Die Zöllner hatten den Fernfahrer aus Südosteuropa nahe Straubing aus dem fließenden Verkehr gezogen und ihn einer Kontrolle unterzogen, heißt es in einer am Freitag verschickten Pressemitteilung. Dabei habe der 41-jährige Fahrer, der in Richtung Niederlande unterwegs war, angegeben, nur gefrorenen Fisch geladen zu haben. Bei der Überprüfung des Führerhauses fanden die Zöllner aber hinter der Rückwandverkleidung bereits drei Pistolen.

Letzte Pistole in Armaturenbrett entdeckt

„Um an das Versteck der Waffen zu gelangen, musste durch die Beamten das Bedienelement der Standheizung ausgebaut werden“, berichtet das zuständige Hauptzollamt Regensburg. Die drei Pistolen waren in Textillappen verpackt und mit durchsichtigem Klebeband umwickelt. Auf Nachfrage gab der Mann an, dass im Führerhaus insgesamt 32 Pistolen versteckt wären. Weitere 28, identisch verpackte Pistolen kamen nach der kompletten Demontage der Rückwandverkleidung zum Vorschein. An das Versteck der letzten Pistole, die sich im Armaturenbrett befand, gelangten die Zöllner erst, nachdem sie die komplette Armaturenabdeckung entfernt hatten.

Bei den Pistolen handelt es sich um Waffen des Kalibers 7,65 mm, „in jeder Pistole befand sich ein eingeführtes, leeres Magazin“, so das Zollamt. Die Further Zöllner stellten die Pistolen sicher und leiteten gegen den Mann ein Verfahren wegen des Verdachtes eines Verstoßes gegen das Waffengesetz ein. Die weiteren Ermittlungen übernahm das Zollfahndungsamt München.

Hauptzollamt: Fahrer bereits verurteilt

Auf Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft Regensburg erging gegen den Mann ein Untersuchungshaftbefehl. In erster Instanz habe das Amtsgericht Regensburg den Beschuldigten zu einer Haftstrafe verurteilt, das Urteil sei jedoch noch nicht rechtskräftig, so das Hauptzollamt Regensburg. Die Kontrolle hatte sich bereits im November 2020 ereignet, informierte das Hauptzollamt.

− cav