Altötting
Zoll deckt Oldtimer-Schmuggel an der A94 auf

12.04.2018 | Stand 19.09.2023, 7:08 Uhr

Im Anhänger eines Kleintransporters stießen die Zollbeamten auf einen restaurierten "Bulli" T1. Dabei hatte der Fahrer noch angegeben, dass er nichts geladen habe. − Foto: Zoll

Normalerweise sind es Zigaretten, Falschgeld, Markenfälschungen, vielleicht auch illegale Drogen, mit denen es die Zollbeamten bei ihren Kontrollen im Grenzgebiet zu tun haben. Seit kurzem aber bescheren ihnen alte Autos zunehmend Arbeit. Offenbar nimmt der Schmuggel kostspieliger Oldtimer-Fahrzeuge zu. Den jüngsten "Fang" machten die Fahnder des Hauptzollamts Rosenheim jetzt auf der A94.

Nahe Altötting stießen sie bei einer Kontrolle auf einen frisch restaurierten VW-"Bulli", einen Kleinbus vom Typ T1. Das ab 1950 ausgelieferte Kult-Fahrzeug gilt nicht nur als Symbol für das deutsche Wirtschaftswunder, sondern auch als "Hippie"-Transportmittel Nummer1. Was damals zumindest noch halbwegs für Otto-Normal-Verbraucher erschwinglich war, hat mittlerweile eine enorme Wertsteigerung erfahren. Teils werden für einen T1 sechsstellige Summen gezahlt.

Entsprechend wertvoll dürfte auch der bei Altötting entdeckte Bulli sein. Transportiert wurde er in einem serbischen Kleintransporter. Dort kam er zum Vorschein, nachdem die Zollbeamten den Fahrer auf dessen Aussage hin, wonach er nichts geladen habe, aufforderten, die Plane des Anhängers zu öffnen. Das "Nichts" entpuppte sich als komplett restaurierter T1 Samba aus dem Jahr 1964. Sein Besitzer wollte es laut Zollermittlungen auf einer Automesse in Deutschland verkaufen – allerdings unverzollt. Diese Vorgehensweise kommt den Mann jetzt wohl teuer zu stehen. Alleine für die Einfuhrabgaben hätte er 20.000 Euro Sicherheitsleistung hinterlegen müssen. Weil er diese Summe nicht zahlen konnte, stellten die Zollbeamten den VW-Bus sicher. Zudem erwartet den Serben eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung.

− ckl

Mehr dazu lesen Sie am Freitag, 13. April, im Alt-Neuöttinger/Burghauser Anzeiger.