Online-Festival
Woodstock der Blasmusik findet online statt

22.06.2020 | Stand 21.09.2023, 0:39 Uhr

Solche Szenen kann es dieses Jahr leider nicht geben. Dennoch findet ein großes "Gesamtspiel" statt. Und zwar ebenfalls online. −Foto: WDB

Das Woodstock der Blasmusik kann, ausgerechnet im Jahr des zehnten Jubiläums, nicht in der gewohnten Form stattfinden. Großveranstaltungen sind in Österreich noch mindestens bis August verboten und Bläser haben erst vor wenigen Wochen die Proben wiederaufnehmen dürfen. Auch das große "Gesamtspiel", bei dem tausende Bläser im Publikum gleichzeitig ihre Stücke spielen, ist da unvorstellbar. Deshalb müssen kreative Lösungen her.

Das Organisationsteam um Veranstalter Simon Ertl hat einen Online-Ersatz auf die Beine gestellt. "Wenn wir alle nicht zum Woodstock der Blasmusik kommen können, dann kommt das Festival eben zu uns", heißt es in der Ankündigung. Am 27. Juni, also an dem Wochenende, an dem auch das eigentliche Festival stattfinden sollte, werden ab 17 Uhr sechs Konzerte live im Internet übertragen. Und auch das große Gesamtspiel soll online stattfinden. Die Kaiser Musikanten spielen auf der Woodstock-Bühne, einzelne Gruppen aus verschiedenen Ländern werden live zugeschaltet, und natürlich sind alle Zuschauer dazu angehalten, von Zu Hause aus mitzumachen. "Wir hoffen, dass die Menschen, je nach Corona-Bedingungen in den jeweiligen Ländern, gemeinsam musizieren und uns Videos davon schicken", sagt Simon Ertl. Aus diesen Videos will er dann einen Film über das Online-Festival erstellen.

Das Online-Woodstock der Blasmusik zeichne das aus, was auch beim Original entscheidend ist: "Das gemeinsame Musizieren und eine große musikalische Vielfalt mit bunt gemischten Künstlern aus dem Bereich Blasmusik", sagt Ertl. Den Startschuss geben die Fexer um 17 Uhr. Um 18 Uhr ist das große Gesamtspiel geplant, an das sich das Konzert der Kaiser Musikanten nahtlos anschließt. Danach treten da Blechhauf’n, Matakustix und die Wüdara Musi auf, bevor um 22.15 Uhr Skolka die letzte 45-minütige Show des Abends spielen wird.

Das alles ist für die Zuschauer kostenlos. Wer möchte, kann jedoch etwas spenden. So, hofft Ertl, kann das Organisationsteam seine Kosten einigermaßen decken und den Musikern anständige Gagen zahlen.

Benedikt Schneider



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