Appell an Nutztierhalter
Wolfsrisse in Südostoberbayern: Das ist das Ergebnis der Genanalyse

07.01.2022 | Stand 21.09.2023, 5:07 Uhr

−Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa

Seit Ende Oktober häufen sich die Wolfsrisse in Südostoberbayern. Dank einer Genanalyse steht jetzt fest: Die meisten Vorfälle können einem einzigen Tier zugeordnet werden.



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Das bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat am Freitag seine Ergebnisse zur Genanalyse veröffentlicht. Demnach soll ein einziger, männlicher Wolf für sechs Vorfälle in sieben Tagen verantwortlich gewesen sein.

Im Landkreis Rosenheim hat der Wolf am 13. und 14. Dezember Wildtiere getötet. Am 15., 17. und 18. Dezember hat er im Landkreis Traunstein Ziegen und ein Wildgehege angegriffen. Ebenfalls können dem Wolf tote Schafe im Berchtesgadener Land vom 19. Dezember zugeordnet werden.

Zweites Tier schon im Oktober in BGL gewesen

Die Genanalyse hat außerdem festgestellt, dass für mehrere tote Schafe Ende Oktober und Anfang November im Berchtesgadener Land ein anderer Wolf verantwortlich gewesen ist. Dieser konnte seitdem aber nicht mehr nachgewiesen werden.

Wie das LfU mitteilt, sollen alle Nutztierhalter in der Region ihre Tiere dringend wolfssicher unterbringen, unter anderem durch Einstallung oder wolfsabweisende Zäunung.

Bei Übergriffen auf Nutztiere, aber auch schon bei Beobachtungen bittet das LfU um "unmittelbare" Meldung. Proben für eine genetische Analyse sollten dabei nur von vom LfU bestellten Personen entnommen werden, so die Behörde.

Finanzielle Unterstützung durch den Freistaat

Außerdem weist das LfU auf Fördermöglichkeiten von Schutzvorrichtungen sowie Ausgleichszahlungen bei Schäden hin.

Tipps bei einer Begegnung mit dem Wolf

Falls eine Begegnung mit einem Wolf stattfinden sollte, beachten Sie bitte folgende Regeln:
- Haben Sie Respekt vor dem Tier.
- Laufen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möchten, ziehen Sie sich langsam zurück.
- Ihren Hund sollten Sie in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten.
- Wenn Ihnen der Wolf zu nahe erscheint, machen Sie auf sich aufmerksam. Sprechen Sie laut, gestikulieren Sie oder machen Sie sich anderweitig deutlich bemerkbar.
- Laufen Sie dem Wolf nicht hinterher.
- Füttern Sie niemals Wölfe; die Tiere lernen sonst sehr schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen.