Erstmals "reale" Daten
Wirksamkeit und Ansteckung: Studie zu Biontech-Impfung macht Hoffnung

21.02.2021 | Stand 20.09.2023, 22:40 Uhr

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Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer ist nach einer neuen Studie aus Israel nicht nur hochwirksam - er kann Ansteckungen auch zu großen Teilen vermeiden.

Der Impfstoff kann die Übertragung des Virus Berichten von "Spiegel" und "Bild" zufolge zu 89,4 Prozent verhindern. Dies gehe aus einer großen Beobachtungsstudie in Israel hervor, schrieb der "Spiegel" am Sonntagmorgen auf seiner Website. Bei den Infektionen habe sich ein Rückgang in immer größeren Teilen der Bevölkerung gezeigt.



Fast die Hälfte der Israelis hat bereits eine erste Dosis des Corona-Vakzins erhalten. Bislang war unklar, ob Geimpfte nur selbst geschützt sind, das Virus aber weitergeben können - oder ob sie tatsächlich nicht oder kaum mehr ansteckend sind. Zumindest für den Biontech-Impfstoff ist den Daten zufolge Letzteres der Fall.

Daten von 1,7 Millionen geimpften

Das Ergebnis sei überraschend eindeutig, schreibt der "Spiegel". Die Untersuchung basiere auf Daten von 1,7 Millionen Geimpften. Sie sei von den Unternehmen zusammen mit dem israelischen Gesundheitsministerium vorgenommen worden und noch nicht veröffentlicht, weder als sogenannter Preprint noch in einem wissenschaftlichen Fachmagazin. Das solle aber noch passieren.

Impfstoff hochwirksam

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer verhindert zudem laut Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums nach der zweiten Impfung zu rund 99 Prozent schwere Krankheitsverläufe oder Todesfälle. Das geht aus Daten hervor, die das Ministerium am Sonntag veröffentlichte. Israel hatte am 19. Dezember begonnen, den Impfstoff zu verabreichen. Die Daten reichen bis zum 13. Februar.

Demnach wurde eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent verhindert, zu 98 Prozent das Auftreten von Symptomen wie Fieber und Atembeschwerden und zu rund 99 Prozent Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod. Gemessen wurde der Grad der Wirksamkeit des Impfstoffs 14 Tage nach der zweiten Impfung. Das Ministerium verglich die Erkrankungs- und Sterberaten zwischen denen, die geimpft worden waren und jenen, die nicht geimpft wurden.

Wirkung in "realen klinischen Welt" nachgewiesen

Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Chesi Levy, sagte, die Daten zeigten einen signifikanten Rückgang der Krankheits- und Todesfälle. "Wir sind das erste Land der Welt, das die Wirkung des Corona-Impfstoffs in der realen klinischen Welt nachweisen konnte."

− afp/dpa