Wer bisher keinen Anlass sah, die Westernstadt Pullman City zu besuchen, hat nun einen: An fast jedem Samstag und Sonntag gibt es eine aufwändig inszenierte Show, bei der Winnetou die Hauptrolle spielt. Am Samstag war Premiere mit rund 400 Zuschauern. Ein Indianer kennt keinen Schmerz – der strömende Regen hielt die Showleute nicht davon ab, vor dem Saloon zu tanzen, sich mit Banditen zu raufen, einen Indianer-Überfall abzuwehren und den Goldschatz zu retten.
Die Handlung ist absehbar: Banditen erfahren von einem Goldschatz, zwingen einen Trapper, die Karte rauszurücken, da kommen Winnetou und Old Shatterhand und führen alles zu einem Happy End. Doch das ist nebensächlich. Das Publikum – die Show ist im leicht erhöhten Eintrittspreis inbegriffen – ist von den vielen professionellen Show-Effekten so in den Bann gezogen, dass es am Schluss gar nicht sagen kann, was die schönste Szene war. "Ich bin Karl-May-Fan, habe alle Bücher gelesen – auf so ein Spektakel habe ich seit meiner Jugend gewartet", schwärmte stv. Landrätin Gerlinde Kaupa. MdB Thomas Erndl war früher mit den Kindern beim Goldwaschen in Pullman City, "jetzt wurde der Westernstadt die Krone aufgesetzt".
Ex-MdL Konrad Kobler, einziger Ehrenbürger der Westernstadt, lobt die sieben Gesellschafter als Macher, die mit der Innovation einen zusätzlichen Anreiz schaffen würden, dass Besucher kommen. Für den Bau des Areals mit Tribüne, Westernkulisse und Felsen wurde eine Million Euro investiert, wie Claus Six angibt. Er war täglich auf der Baustelle – weil er den Bagger bediente. Pullman City befindet sich in der 9. Saison seit der Übernahme, seitdem wurden nach eigenen Angaben acht Millionen Euro investiert. "Respekt vor soviel Initiative", zog Egings Bürgermeister Walter Bauer seinen Cowboyhut.
− hr
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