Burghausen
Werkfeuerwehr bei A3-Unfall gefordert

Team aus Burghausen berät örtliche Einsatzkräfte − Düsentreibstoff musste umgeladen werden

21.12.2021 | Stand 22.09.2023, 3:01 Uhr

Die Fachberater der Wacker-Werkfeuerwehr standen beim Unfall mit ihrem Spezialwissen zur Seite. −Fotos: Wacker/vifogra

Meist sind es telefonische Anfragen, mit denen die Wacker-Werkfeuerwehr im Rahmen des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie (TUIS) konfrontiert wird. Am Montag aber waren die Spezialisten des Standorts Burghausen in deutlich größerem Umfang gefragt. Auf der A3 nahe Parsberg in der Oberpfalz war – wie berichtet – gegen 9.15 Uhr ein Sattelzug gegen einen am Standstreifen stehenden Militärkonvoi der US-Armee geprallt. Weil eines der in Flammen stehenden Militär-Tankfahrzeuge mit Kerosin beladen war und der Umgang mit dem Flugtreibstoff die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen stellte, rief die örtliche Einsatzleitung gegen 11.15 Uhr die Wacker-Werkfeuerwehr zu Hilfe.

Ein Team machte sich von Burghausen aus auf den Weg in die Oberpfalz, um die dortigen Einsatzkräfte zu beraten. So galt es, mehrere tausend Liter Düsentreibstoff aus dem zwischenzeitlich abgelöschten Tankfahrzeug umzufüllen – ein Vorgang, der sich angesichts der Brandschäden als nicht ganz unkompliziert herausstellte. Die Fachberater der Wacker-Werkfeuerwehr standen hier mit ihrem Spezialwissen zur Seite. Mit Hilfe eines angeforderten Tankfahrzeugs für Mineralölprodukte gelang letztlich das Umpumpen und Entsorgen des Kerosins. Gegen 17 Uhr konnte sich das Werkfeuerwehr-Team auf den Heimweg Richtung Burghausen machen.

− red



STICHWORT TUIS:

Rund 130 Betriebe der chemischen Industrie aus Deutschland und weitere knapp 50 aus Österreich gehören dem Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS) an. Es bietet den öffentlichen Gefahrenabwehrkräften (z.B. Feuerwehren, Polizei, Wasserrechtsbehörden) rund um die Uhr Experten für Auskünfte zum Umgang mit Chemikalien und bei Transportunfällen. Das Drei-Stufen-System reicht von der telefonischen Beratung über die Beratung vor Ort bis hin zur technischen Hilfe am Einsatzort mit Spezialgeräten. In Südostoberbayern beteiligen sich unter anderem die Werkfeuerwehren der Wacker Chemie AG und des Chemieparks Gendorf an TUIS.