Burghausen
Wenn der Tod keine Trauer kennt

23.10.2017 | Stand 19.09.2023, 7:03 Uhr

Ruhestätten, schön geschmückt. Aber nicht allen Toten wird ein ansehnliches Grabmal gesetzt. Auch bei den Unbeachteten versucht Josef Lichtenegger, eine würdige Bestattung zu schaffen. − Foto: Wölfl

Die meisten lächeln, nur wenige schauen ernst. Die Sterbebilder am Burghauser Friedhof dienen den Hinterbliebenen der Erinnerung an ihre Lieben. Doch in der Schautafel wird nicht jeder Tod mitgeteilt. An manche Menschen erinnert sich niemand, sie bekommen kein Sterbebild, kein eigenes Grab und keine Inschrift. Sie werden schmucklos in der Gemeinschaftsgruft bestattet, als Unbeachtete, deren Tod keine Träne hervorgerufen hat.

Nur einer weiß von ihnen allen, der Mann, der wirklich jedes Grab hier kennt: Josef Lichtenegger, seit 37 Jahren Bestatter und Friedhofsverwalter. Der 59-Jährige hat nahezu zwei Generationen von Burghausern beerdigt, manche davon wurden noch im 19. Jahrhundert geboren. Der gebürtige Reischacher kennt die meisten hiesigen Familien. Aber knapp zehn Mal im Jahr passiert etwas, das ihn vor eine besondere Herausforderung stellt: Auf Anordnung des Ordnungsamts muss er Menschen beerdigen, die offenbar niemand kennt.

− wöl

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