Straubing
Weil Geld fehlt: Crowdfunding für Unverpackt-Laden in Straubing

23.12.2018 | Stand 20.09.2023, 22:28 Uhr

"Füllgut – die Mehrwegerei" (hier der Laden in Regensburg) bietet Lebensmittel und viele Dinge des täglichen Lebens, verzichtet aber bei den Produkten im Sortiment auf überflüssige Verpackung. −Foto: Foto-Design Damian Orski

Es ist heutzutage nahezu unmöglich, beim Einkauf Kunststoff- und Verpackungsmüll zu vermeiden. Die Folgen für die Umwelt sind gravierend: Mikroplastik in den Flüssen, Kunststoff-Inseln in den Ozeanen, gewaltige Müllberge. Zwei Frauen wollen nun in Straubing eine ökologisch sinnvolle Alternative bieten. Johanna Eibauer und Jasmin Simmel planen, im kommenden Jahr einen Unverpackt-Laden zu eröffnen.

Verschiedene Lebensmittel, Wasch- und Pflegeprodukte, viele Dinge des täglichen Lebens – aber eben ganz ohne Verpackung. Der Name steht schon fest: "Füllgut – die Mehrwegerei". Der Unterschied zum herkömmlichen Laden: Die Kunden bringen die Verpackung für ihren Einkauf selbst mit oder bekommen vor Ort umweltfreundliche und wiederverwendbare Alternativen, zum Beispiel aus Glas.

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Anfang des Jahres übernahm die gebürtige Straubingerin Jasmin Simmel (29) bereits den Unverpackt-Laden in Regensburg. Jetzt soll das Modell auch in Straubing etabliert werden, ihre Freundin Johanna Eibauer das Geschäft führen. Nicht nur beste Qualität des Sortiments ist der Anspruch. Verpackungsmaterialien sollen drastisch reduziert, wenn möglich vollständig verbannt werden. "Wir wollen Müll vermeiden", erklärt Johanna Eibauer, die in Feldkirchen wohnt.

Umsätze des Ladens in Regensburg steigen permanent

Die Erfahrung zeigt, dass die Kunden den Unverpackt-Laden gut annehmen. "Die Umsätze in Regensburg steigen permanent", erzählt die 36-Jährige. Im Innenstadtbereich soll der Straubinger Ableger von "Füllgut - die Mehrwegerei" eröffnen. Eine Größe von etwa 50 Quadratmetern ist angedacht, mit einem kleinen Café.

Die Idee ist ausgereift, die beiden Jung-Unternehmerinnen wären startklar. Im Frühjahr ist die Eröffnung geplant. Es gibt allerdings ein Problem: Das Geld fehlt. Kürzlich haben die beiden Frauen eine Sammelaktion auf der Internetplattform Startnext gestartet. 38.000 Euro sollen über ein Crowdfunding eingesammelt werden, bei dem Geld gespendet oder Gutscheine für den späteren Einkauf erworben werden können. Bis einschließlich 12. Januar 2019 muss der benötigte Betrag erreicht sein. "Wenn das nicht klappt, können wir nicht eröffnen", sagt Johanna Eibauer.