Oberbayern
Wasserwacht warnt: Lebensgefahr auf dünnem Eis

18.01.2022 | Stand 19.09.2023, 23:45 Uhr

Auf dem Marktler Badesee hat sich eine dünne Eisschicht gebildet. Wie auch auf den anderen stehenden Gewässern im Landkreis ist sie aber nicht tragfähig. Schilder warnen vor der Gefahr. −Foto: Kleiner

Die derzeit um den Gefrierpunkt pendelnden Temperaturen haben den heimischen Gewässern vereinzelt schon erste Eisdecken beschert. "Aber Vorsicht: Das Eis ist derzeit in keiner Weise tragfähig", warnt die Wasserwacht Töging-Winhöring.



"Um einen zugefrorenen See gefahrlos betreten zu können, benötigt es eine Kerneisdicke von mindestens zehn Zentimetern", sagt Martin Wiedenmannott, Vorsitzender der Ortsgruppe. Wenn es ganze Menschenansammlungen sind, die das Eis bevölkern, dann seien sogar 15 Zentimeter notwendig, um sichere Verhältnisse zu schaffen: "Von diesen Werten sind die heimischen Seen derzeit aber noch weit entfernt."

Wichtig zu wissen sei auch, dass die Wasserwacht niemals ein Gewässer für das Eisvergnügen freigeben wird, auch wenn eine Eiswache anwesend ist. Das Betreten erfolgt stets auf eigene Gefahr. Niemals betreten werden sollte das Eis auf Fließgewässern. Sollte es dort zu einem Eiseinbruch kommen, bestehe die Gefahr, dass die eingebrochene Person durch die Strömung unter das Eis gezogen wird. Eine Rettung sei in diesem Fall so gut wie ausgeschlossen.

So können Passanten helfen

Sollten Passanten einen Eiseinbruch beobachten, gelte es unverzüglich zu handeln und ohne zu zögern die Einsatzkräfte über den Notruf 112 zu alarmieren. Erst danach könne im Notfall ein Rettungsversuch gestartet werden, wenn dies zumutbar erscheint. Dem Eingebrochenen sollte sich dabei immer nur liegend genähert und etwa ein langer Ast gereicht werden. An den Badeseen stehen dafür auch Rettungsmittel wie Leitern bereit. Niemals dürfe dem Eingebrochenen die eigene Hand gegeben werden.

Wer selbst in die gefährliche Lage eines Einbruchs kommt, sollte möglichst Ruhe bewahren und versuchen, sich seitlich langsam wieder aufs Eis zu schieben oder das Eis zum Ufer durchzubrechen. Durch laute Hilferufe müsse schnell auf sich aufmerksam gemacht werden, denn die Zeit ist knapp: "Im eiskalten Wasser schwinden die Kräfte binnen Minuten", sagt Martin Wiedenmannott.

− red/ecs