Simbach
Wasser- und Abwassergebühren steigen

26.09.2021 | Stand 21.09.2023, 23:34 Uhr

Sowohl die Gebühren für Wasser auch die für Abwasser erhöhen sich. Dies beschloss der Stadtrat im Zuge der Neukalkulation. −Symbolfoto: dpa

Wie müssen sich die Wasser- und Abwassergebühren in den nächsten Jahren entwickeln, um kostendeckend zu sein? Dieser Frage stellte sich der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. Und obwohl man in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet hatte, hat die Hochwasserkatastrophe immer noch Auswirkungen auf die Preise.

Deshalb musste am Ende das Gremium einer Erhöhung beider Gebühren zustimmen. Dabei entschied man sich für eine familienfreundlichere Alternative. Die beiden Satzungen treten am 1. Januar 2022 in Kraft und gelten bis zum Jahr 2025, erklärte Bürgermeister Klaus Schmid den Stadträten.

Wie die Neukalkulation zustande kommt, darüber informierte das Gremium Sabine Pfanzelt vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband. Sie schaffte es, die trockene und komplizierte Berechnung kurz und verständlich den Stadträten zu erklären.

So entwickelt sich die Wasserabgabesatzung:

Zum Thema Wasserabgabesatzung erläuterte sie die Ausgangslage: "Es wurde in den vergangenen Jahren viel investiert, vor allem nach der Hochwasserkatastrophe." Aufgezählt wurde der Anschluss des Ortsteils Kirchberg und neuer Baugebiete sowie das neue Überhebepumpwerk Hitzenau – über sieben Millionen Euro Investitionen, die zum Glück über Zuschüsse abgefangen werden konnten. Unterm Strich blieb nur eine Summe von 43000 Euro stehen. "Das ist absolut im Rahmen der damaligen Kalkulation", lobte Pfanzelt die gute Planung der Stadt.

Für die nächsten Jahre sind nur wenige Investitionen geplant, insgesamt für 170000 Euro, die in die neue Berechnung miteinfließen. Die Herstellungsbeiträge können deshalb auch ab 2022 wie bisher festgesetzt bei folgenden Sätzen pro Quadratmeter bleiben: Grundstücksflächenbeitrag 0,95 Euro und Geschossflächenbeitrag 3,30 Euro.

Die Verbrauchsgebühren jedoch steigen – eigentlich von 1,90 Euro pro Kubikmeter auf 2,16 Euro pro Kubikmeter. Hier entschied sich jedoch das Gremium für eine weitere Alternative, die Pfanzelt aufzeigte. "Um soziale Aspekte vor allem für Familien zu berücksichtigen", erklärte Bürgermeister Schmid bei der Beschlussfassung dazu.

So klettert die Verbrauchsgebühr nur auf 2,04 Euro pro Kubikmeter. Dafür wird die Grundgebühr für jeden Wasserzähler um 20 Euro jährlich erhöht. So könne man die Sache abfangen, hieß es. Im Moment beträgt die Grundgebühr übrigens – abhängig vom Dauerdurchfluss der Wasserzähler – zwischen 40 und 267 Euro jährlich.

So entwickelt sich die Entwässerungssatzung

Zur Entwässerung erklärte Sabine Pfanzelt, dass in die Simbacher Kläranlage nicht nur Schmutzwasser, sondern auch Niederschlagswasser aus den Grundstücken fließe. Beides sei e miteinzuberechnen. Dafür müsste man das Regenwasser abziehen, dass über die Straßenentwässerung in die Anlage kommt. "Dieses darf den Gebührenzahler nicht belasten." Die Summe beläuft sich auf rund 300000 Euro im Jahr." Sie findet sich im Stadthaushalt", erklärte Pfanzelt.

Und auch bei den Abwassergebühren spielte das Hochwasser in den vergangenen Jahren immer noch eine "erhebliche Rolle" bei der Kalkulation, so Pfanzelt. Auch hier seien die Ausgaben von den Zuwendungen aufgefangen worden. Unterm Strich sprach Pfanzelt von einer "absoluten Punktlandung. Alle Prognosen sind eingetreten", lobte sie erneut die Verwaltung.

Jetzt musste nur noch der Anschluss Eggstettens an die städtische Kläranlage hochgerechnet werden bis 2025, was eine leichte Erhöhung der Abwassergebühren mit sich bringt. Die Schmutzwassergebühr steigt von 2,36 Euro auf 2,40 Euro pro Kubikmeter. Für die Einleitung von Niederschlagswasser errechnet sich ein Gebührensatz von künftig 0,36 Euro pro Quadratmeter gebührenpflichtige Fläche. Das sind drei Cent mehr als zuvor.

Am Ende blieben auch hier die Herstellungsbeiträge ab 2022 bis 2025 wie bisher bei folgenden Sätzen pro Quadratmeter: Grundstücksflächenbeitrag 1,20 Euro und Geschossflächenbeitrag 7,90 Euro. Die Stadträte hatten zum Schluss der Vorstellung keine Fragen und stimmten den neuen Gebühren einmütig zu.