München
Warnstreiks bei bayerischen Autozulieferern

05.03.2021 | Stand 05.03.2021, 16:36 Uhr
"Warnstreik" steht auf einem Transparent. −Foto: Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild

Die IG Metall hat am Freitag ihre Warnstreiks in Bayern ausgeweitet und dabei vor allem die Autozulieferer ins Visier genommen. Rund 11 000 Beschäftigte in knapp 50 Betrieben hatten sich nach Gewerkschaftsangaben beteiligt, darunter bei ZF, Grammer, Bosch Rexroth, Magna, Brose, Webasto und ElringKlinger, aber auch bei Siemens und BSH Hausgeräte. Regionale Schwerpunkte waren die Oberpfalz und Unterfranken.

Einen neuen Verhandlungstermin haben die Tarifparteien im Freistaat noch nicht vereinbart. Nach der vierten Verhandlungsrunde ohne eine Annäherung hatten sie Ende Februar eine "Denkpause" beschlossen.

In der ersten Warnstreikwoche hätten sich in Bayern 34 000 Beschäftigte beteiligt - nächste Woche gehe es weiter, kündigte der bayerische IG-Metall-Chef Johann Horn an. "Ab Dienstag erhöhen wir dann wieder die Intensität."

Die IG Metall fordert bundesweit vier Prozent mehr Lohn für die Beschäftigen - wenn es in einem Betrieb schlecht läuft, in Form von Lohnausgleich bei einer Senkung der Arbeitszeit. Außerdem sollen die Arbeitgeber bei Stellenabbau und Werksschließungen fortan immer einen betrieblichen Zukunftstarifvertrag mit Garantien für künftige Produktion abschließen müssen.

Die Arbeitgeber bieten nach einer Nullrunde in diesem Jahr noch unbezifferte Lohnerhöhungen erst ab 2022 an. In der Rezession gebe es nichts zu verteilen. Darüber hinaus fordern sie, dass Krisenbetriebe bei bestimmten Bilanzzahlen ohne Nachverhandlungen mit der IG Metall automatisch und ohne lange Nachverhandlungen im Einzelfall vom Tarifvertrag abweichen können.

Horn sagte, viele Betriebe verdienten jetzt wieder Geld. Die Beschäftigten forderten zu Recht Perspektiven und mehr Geld.

In Bayern arbeiten rund 840 000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie. Letzter Pilotabschluss in Bayern für die Metall- und Elektroindustrie in Deutschland war 2013.

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