Bad Reichenhall
Wandergebiet wird gesperrt: Bundeswehr verteidigt Maßnahme

07.12.2019 | Stand 07.12.2019, 6:00 Uhr

Oberst Peter Eichelsdörfer weiß um die besondere Situation in der Region, wo Kurort und Bundeswehr nicht immer gleiche Bedürfnisse haben. −Foto: Sabine Zehringer

Es war der Aufreger am Samstag, das Telefon in der Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall (Landkreis Berchtesgadener Land) stand nicht mehr still. Beim Florianifest der Reichenhaller Feuerwehr war der zuständige Standortälteste der Gebirgsjägerbrigade 23, Oberst Peter Eichelsdörfer, deshalb einer der gefragtesten Gesprächspartner: "Die Bundeswehr sperrt das Kirchholz - Auch Reiter Alpe und Kammer werden militärische Sicherheitsbereiche" hatte die Heimatzeitung in der Wochenendausgabe getitelt und damit eine Welle der Empörung in den Sozialen Netzwerken, bei Bürgern und Lokalpolitikern ausgelöst.

Im Gespräch mit der Heimatzeitung versucht Eichelsdörfer die Wogen zu glätten. Deutlich wird, dass nicht alles so heiß gegessen wird wie gekocht, aber auch, dass es nicht mehr wie bisher weitergehen kann. "Es geht vor allem um den Schutz der Bevölkerung", betont Peter Eichelsdörfer. Der Oberst ist selbst aus dem Berchtesgadener Land und weiß um die Befindlichkeiten des Kurorts und Staatsbads, deshalb hat er bereits ein Papier erarbeitet, das er als "Lex Reichenhall" umschreibt. Darin enthalten ist unter anderem die Idee, dass die Bundeswehr auf eigenem Gelände und auf eigene Kosten außerhalb beziehungsweise rund um das Militärgebiet im Kirchholz einen neuen Wanderweg anlegt.

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Seit Bestehen der Bundeswehr ist der Bereich im Kirchholz Eigentum des Bundes und Übungsplatz, ebenfalls das Areal auf der Reiter Alpe, das zudem einziger Hochgebirgsübungsplatz Deutschlands ist. Aktuell haben beide den Status "Militärischer Bereich", der Zutritt war während Übungszeiten verboten, außerhalb auf eigene Gefahr geduldet. "Im Großen und Ganzen hielt sich die Masse daran, aber nun treten vermehrt Probleme auf", schildert Eichelsdörfer. Ausbildungseinrichtungen werden verschmiert, Sperrmüll abgelagert. Hinzu kommen veränderte Aufgaben der Gebirgsjäger und neue Rechtssprechung bei Haftfragen.

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