Kelheim
Vorwarnstufe: Landkreis Kelheim überschreitet kritischen Wert

24.08.2020 | Stand 19.09.2023, 6:39 Uhr

−Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Der Landkreis Kelheim hat die kritische Marke an Neuinfektionen überschritten. Wie das Landratsamt am Montag bestätigte, liegt die Zahl der Neuinfizierten der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner bei 38.

Damit ist die Grenze von 35 überschritten. Welche Konsequenzen daraus erfolgen, sei noch unklar sagte Sonja Endl vom Landratsamt in Kelheim.

Die Zahl der Neuinfektionen stieg im Landkreis Kelheim in den vergangenen Tagen stetig an. Allein seit Freitag meldete das Landratsamt 19 Neuinfektionen.

Der Anstieg werde am Dienstag in der Koordinierungsgruppe im Landratsamt analysiert, sagte Landrat Martin Neumeyer (CSU) auf Anfrage des Donaukurier, einen Hotspot gebe es aber nicht. Welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Zahl der Neuinfektionen wieder zu senken, sei noch unklar. Ebenso sei noch offen, ob die Landkreisbürger mit erneuten Einschränkungen rechnen müssen. Der Landkreis sei in Kontakt mit der Regierung. Konkret seien keine Maßnahmen geplant, bestätigte Neumeyer. "Örtlich bezogene Maßnahmen" seien aber ein mögliches Mittel, sollten die Fallzahlen nicht sinken.

Rosenheim verschärft Kontaktbeschränkungen

Am Montagvormittag hatte der Landkreis Rosenheim die Kontaktbeschränkungen verschärft. Die Stadt in Oberbayern hatte am Wochenende kurzzeitig den bundesweiten Grenzwert von 50 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner überschritten. Ab dem Wert treten verschärfte Beschränkungen für das öffentliche Leben in Kraft. Am Montag lag die 7-Tage-Inzidenz in Rosenheim bei 45,8.

Aktuell sind im Landkreis Kelheim 51 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Sie leben in Abensberg (13 Fälle), Kelheim, Mainburg (je zehn Fälle), Neustadt (7), Langquaid (2), Train (2) sowie Ihrlerstein, Biburg, Kirchdorf, Riedenburg, Rohr, Siegenburg und Volkenschwand (je 1 Fall).

In einer Videobotschaft hatte Landrat Martin Neumeyer an die Bürger appelliert, sich weiterhin diszipliniert zu verhalten. Das Wichtigste sei immer noch, sich an Abstandregeln, Hygiene sowie die Hust- und Niesetikette zu halten, sagte Endl.

Stadt Abensberg reagiert

Wegen der steigenden Infektionszahlen im Landkreis Kelheim zieht die Stadt Abensberg erste Konsequenzen und schränkt den Parteiverkehr wieder ein. Ab sofort sind Termine im Rathaus an der Münchener Straße und bei den Stadtwerken am Bad Gögginger Weg nur nach vorheriger telefonischer oder schriftlicher Absprache (per E-Mail) möglich, teilte die Stadt Abensberg am Montag mit.

Das gelte auch für das Stadtmuseum, die Volkshochschule und das Büro von Ines Geltl im Aventinum an der Osterriedergasse. Das Rathaus in der Münchener Straße ist telefonisch unter (09443) 91030 erreichbar. Die Stadtwerke sind unter (09443) 9189162 erreichbar. Die VHS ist unter Telefon (09443) 910377, das Stadtmuseum (Leitung) unter (09443) 910315 erreichbar. Mit den Maßnahmen solle verhindert werden, dass neue Infektionsketten entstehen, wird Bürgermeister Uwe Brandl in der Pressemitteilung zitiert: "Jetzt ist Weitsicht und Vorbeuge im Interesse der Bürger gefordert."