Schauspielerin Florence Kasumba
Von "Black Panther" zur ersten schwarzen Tatort-Kommissarin

24.01.2019 | Stand 20.09.2023, 22:42 Uhr

In der Oscar-nominierten Comic-Verfilmung "Black Panther" spielt Florence Kasumba die Rolle der Ayo. Sie ist mächtige Kriegerin des fiktiven Königreichs Wakanda. −Foto: Marvel/dpa

Kaum einer deutschen Musical-Darstellerin gelingt es, sich im Filmgeschäft zu etablieren. Noch unwahrscheinlicher ist es, den Sprung nach Hollywood zu schaffen. Florence Kasumba ist beides auf wundersame Weise gelungen. Nicht nur in Hollywood-Blockbustern wie dem Oscar-nominierten "Black Panther" ist sie regelmäßig dabei. Am Sonntag, 3. Februar, ist die 42-Jährige aus dem Ruhrgebiet nach ihrer Rolle in der Amazon-Serie "Deutschland 86" als neue Partnerin Maria Furtwänglers im "Tatort: Das verschwundene Kind" zu sehen. Damit ist Kasumba die erste schwarze "Tatort"-Kommissarin in der Geschichte der seit 1970 ausgestrahlten Krimireihe. Im Interview spricht die Frau mit der Superheldinnen-Physiognomie über ihren erstaunlichen Lebensweg, den Rollenwandel schwarzer Figuren im deutschen Fernsehen erfahren sowie über den Vorteil extrem kurzer Haare.

Wie kommt es, dass Sie Maria Furtwängler an die Seite gestellt wurden?
Florence Kasumba: Ich weiß nicht, wie Maria das sieht. Bei mir war es so, dass ich irgendwann mal den Wunsch geäußert hatte, dass ich gerne eine Kommissarin spielen würde. Und immer, wenn ich mir bisher etwas sehr gewünscht habe, hat es tatsächlich geklappt. Es war so bei meinem Abitur, bei der Schauspielschule und natürlich, dass ich gerne in diesem Beruf arbeiten wollte. Ich hatte bereits in einigen Folgen mitgespielt, aber es waren nie Ermittler-Rollen.

Nicht lange her, da setzte man im deutschen Fernsehen Schauspieler mit Migrationshintergrund meist für stereotype Rollen ein. Der Deutschtürke war dann meist Gemüsehändler oder Gangster. Ist es nicht ein Fortschritt, wenn eine schwarze Deutsche die Kommissarin spielt, ohne dass es groß thematisiert wird?
Kasumba: Da sehe ich genauso. Wir erklären im "Tatort" nicht, warum Anaïs Schmitz – so heißt meine Rolle – schwarz ist. Sie ist mit einem weißen Deutschen verheiratet, daher der Name Schmitz. Das muss als Erklärung genügen, und das finde ich gut so.

Warum?
Kasumba: Weil es darum geht, was diese Frau tut und wie sie ist. Es geht nicht darum, dass sie schwarz ist. Die Menschen sind mittlerweile so weit, dass sie so etwas auch nicht mehr so interessant finden. Weil sie wissen, unsere Gesellschaft ist eben heute durchmischter. Natürlich gibt es immer noch Leute, die sagen zu mir: Wow, ihr Deutsch ist aber sehr gut. Aber die meisten Menschen, mit denen ich zu tun habe, sind genauso wie ich. Viele haben einen Migrationshintergrund. Sie interessiert die Frage, wo ich herkomme, nur am Rande. Es geht uns darum, was wir in diesem Leben tun. . . .

• Ihren ersten "Tatort"-Einsatz als Kommissarin hat Kasumba am Sonntag, 3. Februar

Das ausführliche Interview lesen Sie am 25. Januar im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.