Gleich in der ersten Nacht
Vom beschädigten Polizeiauto bis zur Drohung mit "Hells Angels" - einige Einsätze um Gerner Dult

17.04.2022 | Stand 22.09.2023, 3:09 Uhr

−Symbolbild: dpa

Am Samstag wurde in Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn) die Gerner Dult eröffnet. Gleich in der ersten Nacht hatte es die Polizei mit einigen Einsätzen rund ums Volksfest zu tun - von Wildbieslern beim Friedhof bis zu einer Drohung mit den "Hells Angels".

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Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause öffnete die Gerner Dult am Samstag die Bierzelttore, die regelrecht überrannt wurden. Das traditionelle Volksfest läuft bis 25. April. Doch einige Besucher führten sich auf oder nach dem Fest nicht besonders festlich auf. "Wir haben bereits mit mehreren Einsätzen gerechnet", so ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen zur PNP.

Wildbiesler beim Waldfriedhof

Gegen 17:40 Uhr wurden drei junge Männer durch die Sicherheitswacht Eggenfelden angehalten, da sie nach Angaben der Polizei "soeben in der Nähe des Waldfriedhofs und demnach im Erschließungsbereich der Gerner Dult urinierten. Dies ist jedoch gemäß der Gerner Dult Verordnung nicht erlaubt." Nach Angaben der Personalien durften die drei Männer ihren Dultbesuch fortsetzen. Gegen das Trio wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und dem zuständigen Landratsamt übersandt.

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Um kurz nach 18 Uhr wurden durch Kräfte der Sicherheitswacht Eggenfelden mehrere weitere Verstöße gegen die Gerner Dult Verordung festgestellt. In allen sechs Fällen konsumierten Personen selbst mitgebrachte, alkoholische Getränke. Dies ist jedoch gemäß der Gerner Dult Verordnung nicht nur auf dem Festgelände, sondern auch im Erschließungsbereich nicht gestattet. Demnach wurde gegen alle angetroffenen Personen ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und an das zuständige Landratsamt Rottal-Inn weitergeleitet.

1000 Euro Schaden an Polizeiauto

Gegen 20:30 Uhr wurde ein abgestelltes Polizeiauto an der Gerner Dult beschädigt. Während die Streifenbesatzung der Polizei Eggenfelden auf dem Festgelände unterwegs war, beschädigten zwei bislang unbekannte Täter das hinter einer Absperrung geparkte Polizeifahrzeug indem sie den Außenspiegel wegtraten.

Ein weiterer Täter riss die Antenne am Fahrzeug herunter. Dieser konnte jedoch den Beamten zufolge noch vor Ort gefasst werden. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung. Der Schaden am Polizeifahrzeug beläuft sich auf rund 1000 Euro. Hinweise zu den beiden flüchtigen Tätern werden bei der Polizeiinspektion Eggenfelden unter der Telefonnummer 08721/9605-0 entgegengenommen.

Verkehrsunfall mit vier Verletzten

Um kurz nach Mitternacht kam es an der Kreuzung St. Sebastian/Öttinger Straße zu einem Verkehrsunfall zwischen zwei Pkw. Ein 25-jähriger Eggenfeldener missachtete laut Polizeiangaben die Vorfahrt einer 27-Jährigen aus Unterdietfurt. Der Wagen des Eggenfeldeners war mit fünf Personen besetzt, der andere mit vier Personen. Insgesamt wurden bei dem Verkehrsunfall vier Personen leicht verletzt - zwei aus jedem der beiden Autos.

Die Fahrer blieben jeweils unverletzt. Die verletzten Personen wurden mit Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus verbracht. An den beiden Fahrzeugen entstand erheblicher Sachschaden in Höhe insgesamt rund 18.000 Euro. Die Verkehrslenkung und Absicherung der Unfallstelle wurde durch die Feuerwehr Eggenfelden übernommen. Den 26-Jährigen erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen Fahrlässiger Körperverletzung.

Mit "fertig machen" durch Gruppe von "Hells Angels" bedroht

Um kurz vor 4.30 Uhr meldete sich eine Gruppe von drei jungen Erwachsenen im Alter von 21 bis 22 Jahren am Schellenbruckplatz bei einer Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Eggenfelden, dass sie soeben von einem Mann bedroht worden wären. Durch die Streife konnte ein 34-Jähriger Österreicher angetroffen werden.

Dieser hätte die Gruppe vor der am Schellenbruckplatz stehenden Polizei gewarnt. Nachdem diese nicht "freundlich genug" antworteten, drohte er damit, eine Gruppe von Hells Angels anzufordern und die drei fertig zu machen. "Die Situation konnte geklärt werden, indem beide Gruppen ihre Wege gingen", so ein Polizeisprecher. Den Österreicher erwartet nun eine Anzeige wegen Bedrohung.