Schneizlreuth
Vollsperrung im Kleinen Deutschen Eck nach tödlichem Unfall

13.01.2021 | Stand 20.09.2023, 4:39 Uhr

Drei Lkw waren in den Unfall verwickelt. Einer kam von der Fahrbahn ab und fuhr die Böschung hinauf. −Foto: FDL/Lamminger

Drei Lkw waren in einen schweren Verkehrsunfall am "Kleinen Deutschen Eck" in der Gemeinde Schneizlreuth (Berchtesgadener Land) verwickelt. Eine Person starb noch vor Ort.

Am Mittwochvormittag verkeilten sich kurz nach 10 Uhr auf der B21 am oberen Ende des Bodenbergs drei Lkw ineinander. Laut der Polizei Bad Reichenhall verstarb einer der Insassen der drei Fahrzeuge noch vor Ort. Über das Alter und die Herkunft konnte die Polizei noch keine Auskünfte geben. Die Ermittlungen zum Unfallhergang werden durch die PI Bad Reichenhall unter Leitung der Staatsanwaltschaft Traunstein geführt. Wie es am Mittwochvormittag zu dem Unfall kam, war laut einem Sprecher der Polizei zunächst unklar. Es wurde ein Gutachter zur Klärung der Unfallursache hinzugezogen.

Weitere Lasterfahrer leisteten sofort Erste Hilfe und meldeten den Unfall über Notruf, schreibt der Kreisverband Berchtesgadener Land des Bayerischen Roten Kreuzes in seinem Bericht. Die Leitstelle Traunstein schickte daraufhin kurz nach 10 Uhr die Freiwilligen Feuerwehren Schneizlreuth, Unken und Bad Reichenhall, den Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW) sowie das Rote Kreuz mit vier Rettungswagen aus Bad Reichenhall, Freilassing, Ruhpolding und Teisendorf, den Berchtesgadener Notarzt, den Traunsteiner Rettungshubschrauber "Christoph 14" und den Einsatzleiter Rettungsdienst zum Unfallort. Zwei Rettungswagen konnten – noch unterwegs – wieder umkehren, da sie vor Ort nicht mehr benötigt wurden. Die winterlichen Straßenverhältnisse erschwerten die Anfahrt der Einsatzkräfte.

Die Retter konnten nichts mehr für den tödlich verletzten Fahrer des leeren Viehtransporters tun. Die beiden anderen Fahrer kamen nach erster Einschätzung des Roten Kreuzes mit mittelschweren und leichten Verletzungen davon. Der Fahrer eines der beiden Silo-Sattelzüge war in die steile Böschung gefahren und in seinem deformierten Führerhaus eingeschlossen. Die Feuerwehr entfernte sehr rasch die Frontscheibe, so dass ein Notfallsanitäter des Roten Kreuzes über eine aus Steckleitern improvisierte Plattform ins Führerhaus klettern und den Mann medizinisch versorgen konnte. Der Verletzte schaffte es noch aus eigener Kraft, mit Hilfe der Retter zur Straße hinabzusteigen. Er und der leicht verletzte Fahrer des zweiten Sattelzugs kamen nach notärztlicher Versorgung mit den beiden Rettungswagen in die Kreisklinik Bad Reichenhall. Die Feuerwehr Unken brachte die Heli-Besatzung zum Landeplatz auf der nahen Wiese zurück.

Die Feuerwehr musste neben der aufwendigen Technischen Rettung größere Mengen an ausgelaufenen Kraftstoff binden, den Brandschutz sicherstellen und den Verkehr regeln. Die Fahrbahn war an der Unfallstelle durch die verkeilten Laster komplett blockiert und damit die Durchfahrt durchs Kleine Deutsche Eck mehrere Stunden lang nicht mehr möglich. Eine lokale Umleitung konnte am Nadelöhr Bodenberg nicht eingerichtet werden, schreibt das BRK.

Die in Frage kommende Ausweichstrecke über die Deutsche Alpenstraße am Weinkaser bleibt noch bis Ende 2021 gesperrt. Durch die Sperre staute sich der restliche Verkehr bis nach Bad Reichenhall zurück.

Nach überaus schwierigen und personalintensiven Bergungsarbeiten, welche sich über mehrere Stunden hinzogen, konnte die B21 erst gegen 23:55 Uhr durch die Straßenmeisterei wieder für den Verkehr freigegeben werden.

− red/dpa