Obernzell
Vier Schlangenarten leben in Bayern – Nur die Kreuzotter giftig

28.06.2016 | Stand 22.09.2023, 2:20 Uhr

Die Ringelnatter ist die in Bayern am weitesten verbreitete Schlange. Foto: Aßmann

Schlangen zählen zu den Tieren, bei denen die Meinungen weit auseinandergehen. Manch einer findet sie abstoßend, gar eklig, für andere sind sie scheue, aber faszinierende Lebewesen. Zu ihren Bewunderern zählt Otto Aßmann (69) aus Obernzell (Lkr. Passau). Der pensionierte Diplom-Ingenieur für Landschaftspflege und Landschaftsökologe ist Mitglied im Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern, leitet die Arbeitsgruppe Äskulap und arbeitet zur Zeit an einem Atlas über Amphibien und Reptilien in Bayern, der 2018 publiziert werden soll. Schlangen und Eidechsen faszinieren ihn seit seiner Kindheit. Nachdem kürzlich ein neunjähriger Grundschüler in March (Lkr. Regen) von einer Schlange gebissen wurde, fragen sich viele Menschen, welche Schlangenarten im Freistaat überhaupt beheimatet sind und was bei einem Schlangenbiss zu beachten ist.

Groß ist die Vielfalt der in Bayern lebenden Schlangen nicht. Lediglich vier Schlangenarten – Ringelnatter, Schling- oder Glattnatter, Äskulapnatter und Kreuzotter gebe es hier zu finden, erklärt Aßmann. Außerhalb Bayerns seien in Deutschland nur noch die Aspisviper und die Würfelnatter zu finden.

Richtig gefährlich für den Menschen ist keine der in Bayern beheimateten Schlangen. Nattern haben zwar Giftzähne, diese sind jedoch "im hinteren Rachenbereich". Das Gift nutzt die Natter, um beispielsweise Frösche zu betäuben. "Da muss man mit dem Finger schon richtig reinwürgen, um etwas vom Gift abzubekommen", stellt Aßmann ihre Harmlosigkeit für den Menschen heraus. Anders sieht es bei der Kreuzotter aus. Ihr Gift kann Kreislaufbeschwerden auslösen, die Bissstelle kann anschwellen. Wer von einer Kreuzotter gebissen wird, dem empfiehlt Aßmann zunächst "Ruhe zu bewahren" und einen Arzt zu verständigen. Dieser könne dann gegebenenfalls auch mit Medikamenten den Kreislauf stabilisieren.

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