Der russische Präsident Wladimir Putin, geboren am 7. Oktober 1952, ist, wie viele Menschen seiner Generation, ein Kind traumatisierter Eltern.
Familiengeschichtlich bedeutsam ist die Belagerung von Putins Heimatstadt Leningrad durch die deutsche Wehrmacht, finnische Truppen und spanische Soldaten der "División Azul" zwischen 1941 und 1944. Die Leiche seiner Mutter Marija Iwanowna Putina wurde bereits abtransportiert, als der verletzt nach Hause zurückkehrende Vater bemerkt haben soll, dass seine Frau noch atmete. Der Vater rettete Putins Mutter vor dem Abtransport in ein Massengrab.
Der durch die Hungerblockade ausgelöste Tod des dreijährigen Bruders ist wohl das schwerste bekannte familiengeschichtliche Ereignis in der Familie. Der heutige Kriegsherr stammt zweifellos aus einer vielfach traumatisierten Familie. Welche exakten Auswirkungen diese tragischen Ereignisse auf seine Psyche haben, darüber lässt sich nur spekulieren.