Fast wäre eine große Medizinkarriere vorbei gewesen, lange bevor sie überhaupt begonnen hat. "Es war Ende Oktober 1938, ich konnte noch nicht laufen, nur auf meinem Hintern dahinrutschen. Ich spielte mit den Steinen des Bahndammes, der in Heilig Kreuz bei Burghausen am Wirtshaus meiner Großmutter vorbeiführte. Der Lokomotivführer muss mich gesehen haben, konnte aber den Zug nicht mehr stoppen. Ein Stammgast meiner Großmutter, wahrscheinlich der alte Bruckmeier, der seinen täglichen Rausch abholte, riss mich in letzter Sekunde von den Schienen." Ihm hat Alfons Hofstetter es zu verdanken, dass er heute als einer der ganz großen Mediziner des Landes seinen 80. Geburtstag feiern kann.
Seine Meriten hat er sich auf der ganzen Welt verdient.Sein Durchbruch: Hofstetter war als Professor für Urologie wesentlich an der Entwicklung einer Methode beteiligt, die die Medizin auf dem Sektor der Tumordiagnostik und -behandlung und der Steinzetrümmerung revolutioniert hat. Scheichs hat er behandelt, Ministerpräsidenten, namhafte Künstler und Schauspieler. Zweimal wurde er in den Vatikan als Consulator eingeladen mit Privataudienzen bei Papst Johannes Paul II. Alfons Hofstetter hat Kliniken rund um die Welt mit aufgebaut und war in 37 Ländern medizinisch tätig.
Hin und wieder zieht es ihn noch nach Unterhadermark, wo er ein Ferienhaus hat. Diese Wochenendaufenthalte genießt der vierfache Familienvater und Opa von neun Enkeln. Lebensmittelpunkt von Alfons Hofstetter ist Unterhaching, wo er Zweiter Bürgermeister ist. Einst für die CSU, jetzt als Parteiloser seit Horst Seehofer 2008 die Parteiführung übernahm − und Hofstetter nichts mehr mit dieser Partei zu tun haben wollte.
− ala
Mehr dazu lesen Sie am 26. Juni in Ihrer Heimatzeitung.
Empfang beim Oberhaupt: Der deutsche Arzt bei einem der Führer der arabischen Welt, Scheich Al Mahmoud (Mitte), in Dubai.
