Bad Reichenhall/Anger
Verlorener Lawinenhund wieder da - Hundeführer berichtet von Suche

05.04.2018 | Stand 19.09.2023, 7:12 Uhr

Ein gutes Team sind Lawinensuchhund Enzo und Jörg Riechelmann. Sie genießen im Ortenaupark in Bad Reichenhall das Frühlingswetter. − Foto: Magdalena Naporra

Er ist wieder da. Bei einem Einsatz am Hochstaufen rettete die Bergwacht am Ostersonntag eine Münchnerin und einen Australier. Während der Aktion am Goldtropfsteig verschwand dabei aber der vierjährige Lawinensuchhund Enzo aus Anger. Erst am Tag darauf fand ihn sein Besitzer, der Hundeführer Jörg Riechelmann (49) von der Lawinenhundestaffel Chiemgau, wieder. Enzo wartete am Parkplatz, von dem aus die Bergwacht zur Rettungsaktion aufgebrochen war. Im Gespräch mit der Heimatzeitung erzählt Jörg Riechelmann, von der Suche nach dem Hund.

Herr Riechelmann, wie geht es Enzo jetzt?

Jörg Riechelmann: Enzo ist kerngesund. Ihm fehlt überhaupt nichts, aber er war sehr müde und hat am Montag viel geschlafen. Meine Frau hat gesagt, er ist noch nie so brav an der Leine gegangen wie jetzt.

Wann haben Sie bemerkt, dass Ihr Hund fehlt?

Riechelmann: Enzo ist immer vor und zurück gelaufen und hat geschaut, dass die Mannschaft zusammenbleibt. Erst habe ich gedacht, dass er hinter uns ist. Aber auch, wenn er mal einer Gämse nachrennt, ist er nie länger als fünf Minuten weg. Aber wir haben dann noch zwei Stunden für den Abstieg gebraucht. Da war ich ganz schön fertig, als wir ohne Enzo unten angekommen sind. Ich hatte ihn schon abgeschrieben.

Was haben Sie dann gemacht?

Riechelmann: Ein paar Kollegen wollten gleich nochmal hoch und nach Enzo suchen. Aber da war es schon dunkel, hat gestürmt und Lawinengefahr bestand auch. Aber am nächsten Tag hätten wir eventuell einen Hubschrauber und eine Drohne mit Wärmebildkamera bekommen, um das Gebiet abzufliegen. Über 20 Bergwachtler haben sich bereit erklärt mitzuhelfen. Es war gigantisch, wie besorgt alle gewesen sind und wie hilfsbereit. Da war ich wirklich gerührt. Es ist auch unvorstellbar, wie oft die Suchmeldung im Internet geteilt worden ist.

Das Interview führte Magdalena Naporra.

Das gesamte Interview lesen Sie kostenlos bei PNP Plus sowie am Donnerstag in Ihrer Heimatzeitung (Online-Kiosk).