75. Filmfestspiele in Venedig
Verletzlich und nackt – Lady Gagas Leinwanddebüt "A Star is Born"

01.09.2018 | Stand 21.09.2023, 2:15 Uhr
Sascha Rettig

Ally (Lady Gaga) im Film "A Star is Born" von Bradley Cooper. −Fotos: dpa

In flamboyante Rollen schlüpft Lady Gaga seit jeher wie in eine zweite Haut. Nur eine große Hauptrolle in einem Kinofilm hatte die exzentrische Pop-Ikone bislang noch nicht. Das Remake von "A Star is Born", das auf dem Festival Venedig außer Konkurrenz läuft, scheint da natürlich wie gemacht für ihre erste Leinwand-Performance. Doch schon vor der Premiere beherrschte sie standesgemäß die glamouröse Filmdiva:

Mit 40er-Jahre-Frisur und Stilettos posierte sie bei ihrer Ankunft in Venedig auf einem Wassertaxi, bevor sie im weiteren Verlauf ihrer Festivalvisite auch die Fans auf dem Lido gaga machte und für Tränen, Schreie und Hysterie sorgte. "Ich wollte schon immer Schauspielerin werden", erklärte sie auf der Pressekonferenz gestern. Man brauche aber immer jemanden, der an einen glaube. In ihrem Fall war es Bradley Cooper.
Der Hollywood-Star ("Hangover") gibt mit dem Film nicht nur sein überwiegend gelungenes Regie-Debüt. Er spielt im x-ten Remake des Klassikerstoffes auch die zweite Hauptrolle: einen alkoholkranken Country-Sänger mit Hörproblemen. Als er die junge, talentierte Ally (Gaga) kennenlernt, schafft sie mit seiner Hilfe den großen Durchbruch, während sich seine Karrierekurve gegenläufig entwickelt.
Der Schauspieler Cooper kann dabei zeigen, dass er auch ein ziemlich guter Country-Sänger ist. Und Lady Gaga im Gegenzug erledigt ihren Schauspieljob sehr ordentlich – ungewöhnlich normal und vor allem ungeschminkt. "Das war eine Herausforderung für mich, so verletzlich und so nackt", sagte die Sängerin, die eine gute Chemie mit Cooper hat. Der Regie-Newcomer inszeniert in den besten Szenen mit einem Feingefühl für die Intimität zwischen den beiden, auch wenn der Verlauf dieser Musik-Karriere-Geschichte nicht wirklich überraschen kann.

Mehr dazu lesen Sie am 31. August im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.