Haidlfing
Vedder Munich: Nun gibt es doch Entlassungen

02.07.2013 | Stand 02.07.2013, 18:00 Uhr

Von "Loher" keine Spur: Der Schriftzug über dem Eingang wurde bereits entfernt.  − Foto: Birgmann

Die Spuren der Loher-Ära sind schon weitgehend verschwunden – auch auf Wunsch der Mitarbeiter, erzählte Nicolas Held am Dienstag der Heimatzeitung. Gemeinsam mit zwei Partnern ist er neuer Geschäftsführer der Nachfolge-Firma Vedder Munich. Vor einem Monat noch als Retter aller Arbeitsplätze gefeiert, muss Held nun aber einräumen, dass einige Mitarbeiter doch entlassen wurden.

  Einige Mitarbeiter – etwa die Reinigungskräfte der Villa – werden laut Held im neuen Betrieb schlicht nicht gebraucht. Auch ein Gärtner und Verwaltungskräfte wurden entlassen. Etwa zwölf Kündigungen habe man ausgestellt, rechnet Held vor, der nicht ganz ausschließt, dass noch ein paar hinzukommen. Aber: "Den großen Umstrukturierungsbedarf sehe ich nicht." Vedder brauche schließlich gute Mitarbeiter, deshalb habe man alle Auszubildenden übernommen, auch die Lehrstellen-Zusagen für diesen Herbst. Die Auftragslage ist bei Vedder nämlich gut. Wie Nicolas Held der LNP bestätigte, konnten zwei große Altaufträge von Loher bereits übernommen werden. Weitere Kundengespräche laufen derzeit. Held ist optimistisch: "Die Produktion läuft nahtlos weiter, unter Volldampf sozusagen."

 Derweil steht Lohers Insolvenzverwalter Josef Scherer in regem Kontakt mit den Gläubigern des ehemaligen Luxus-Raumausstatters. Bis zu 500 könnten es werden. Die Gesamtschulden schätzt Scherer auf 40 bis 50 Millionen Euro, vorbehaltlich der Prüfung der Forderungen. Spannend werde bei der Verwertung der restlichen Loher-Vermögenswerte der Verkauf des Erweiterungsgeländes im Wallersdorfer Norden und des dort bereits gebauten Energiezentrums, sagt Scherer. Hier hat die Familie Loher allerdings Kooperationsbereitschaft signalisiert.

 − ska

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