PNP-Interview
Ungarns Generalkonsul: "Migration ist das wahre Problem"

13.03.2019 | Stand 21.09.2023, 2:05 Uhr

Gábor Tordai-Lejkó, Ungarns Generalkonsul in München. −Foto: Generalkonsulat

Für Gábor Tordai-Lejkó, Ungarns Generalkonsul in München, ist die Migration "das wahre, Europas Sicherheit gefährdende Problem". Deshalb vertrete Ungarn konsequent seit 2015 dieselbe Meinung: "Die Migration ist kein Grundrecht, im Gegensatz zum Grundrecht, dass man in seinem eigenen Heimatland in Frieden und Sicherheit leben kann", sagte der Generalkonsul der Passauer Neuen Presse.

Laut Tordai-Lejkó hält sich Ungarn an alle internationale Vereinbarungen, die Nicht-Aufnahme von Flüchtlinge begründet er wie folgt: "Nach unserer Ansicht sind diejenigen, die mehrere sichere Länder überqueren, keine richtigen Flüchtlinge, weil sie nicht mehr in direkter Lebensgefahr sind."

Orban nicht nur an Brüsseler Subventionen interessiert – "Handelt sich nicht um Geschenk"

Der mögliche Ausschluss der Fidesz-Partei aus der EVP-Fraktion hänge vor allem damit zusammen, dass Ungarns Regierungschef Viktor Orban und seine Partei bei der Flüchtlingspolitik eine so konsequente Haltung vertreten. Und das werde sich auch nicht ändern. "In dieser Frage kann eine christlich-demokratische, konservative, einwanderungskritische Partei nicht nachgeben", sagte Gábor Tordai-Lejkó. Immerhin habe Ungarn als erstes Land bewiesen, dass die Migration gestoppt werden kann. "Unsere eindeutige Meinung ist, dass bezüglich der christlich geprägten Kultur und der Migrationspolitik keine Kompromisse möglich sind."

Die Kritik, Orban sei in der EU nur an den Brüsseler Subventionen interessiert, wies der Generalkonsul zurück. "Der Weg der europäischen Auszahlungen ist keine Einbahnstraße. Diese finanziellen Quellen sind nicht großzügige Spenden von den westeuropäischen Ländern, deshalb dürfen dazu keine politischen Bedingungen gesetzt werden, weil es sich nicht um ein Geschenk handelt", sagte Tordai-Lejkó.

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