Passau
Umstellung an der Tankstelle: Luft gibt es nur noch gegen Bares

09.12.2018 | Stand 21.09.2023, 4:16 Uhr

Bei den Shell-Tankstellen in der Regensburger Straße und in der Nikolastraße kostet Luft jetzt einen Euro. −Foto: Eberle

Das ist kein Aprilscherz. Gerade erst sorgte die Hiobsbotschaft für Aufsehen, dass Tanken immer teurer wird. Doch damit nicht genug: Wer in Passau an bestimmten Tankstellen die Nutzung der Luftpumpen in Anspruch nimmt, löhnt jetzt einen Euro. Das berichtet die "Am Sonntag" in ihrer aktuellen Ausgabe.

Autofahrer, die in Passau ihre Reifen aufpumpen wollen, dürften sich gerade verwundert die Augen reiben. Denn statt kleinen tragbaren Luftpumpen stehen an zwei Passauer Shell-Tankstellen inzwischen digitale Geräte mit Münzeinwurf herum. Bei so manchem sorgte das für schlechte Laune: "Anscheinend verkaufen die trotz der Nähe zu Österreich immer noch genügend, sonst könnte man sich einen solchen ’Service‘ nicht erlauben", postete der Passauer Fotograf Marius Handrugan in der Facebookgruppe "Du kommst aus Passau, wenn...".

Pächter verteidigt Maßnahme

 "Prüfen kann man weiterhin kostenlos, nur das aufpumpen kostet − und dafür sind es ja moderne digitale Geräte", verteidigt sich der Pächter. Und früher hätten sich die Kunden beschwert, weil die kleinen Geräte nicht immer zuverlässig funktionierten. Bei Shell spreche man jedenfalls von ’großer Kundenzufriedenheit‘ mit den neuen Geräten, mehr möchte er dazu nicht sagen. Nach AS-Informationen liegen solche Entscheidungen aber oft nicht beim Pächter, sondern werden "von oben" durchgedrückt.

ADAC: Mehrere Beschwerden aus Passau

"Wir hatten dazu auch schon Beschwerden von mehreren Mitgliedern aus Passau", sagt Wolf-Florian Hördegen, Verkehrsexperte beim ADAC Südbayern. Beim Automobilclub jedenfalls sei man kein Freund davon, wenn Tankstellen nun auch schon fürs Luft aufpumpen Geld verlangen. "Das gehört für uns zum kostenlosen Service dazu", sagt er. Vor allem seien das oft die großen Markentankstellen, die auch beim Sprit nicht unbedingt zu den günstigsten zählen. Man wolle natürlich nicht zum Boykott aufrufen: "Aber wenn sich Autofahrer daran stören, müssen sie eben eine andere Tankstelle anfahren und dann muss das der Markt regeln", sagt Hördegen. Es gebe genug Anbieter, die den Service noch kostenlos bereitstellen − zum Teil ebenfalls mit neuen Digital-Geräten.

Auf alle Fälle ist es dem ADAC-Mann zufolge wichtig, regelmäßig den Luftdruck zu überprüfen − das sorge für niedrigeren Kraftstoffverbrauch und schone die Reifen: Spätestens alle acht Wochen sowie vor längeren Fahrten sollte eine Überprüfung stattfinden.