Historischer Notstand
Überschwemmungen in New York: Mindestens neun Todesopfer

02.09.2021 | Stand 02.09.2021, 20:54 Uhr

Autos stehen auf einer Straße in Staten Island, New York, im Wasser. Ausläufer des Hurrikans "Ida" haben der Millionenmetropole New York den stärksten Regen seit Beginn der Aufzeichnungen gebracht. −Foto: Kostas Lymperopoulos/CSM via ZUMA Wire/dpa

Überschwemmungen beispiellosen Ausmaßes, Chaos und mindestens sieben Todesopfer: Wirbelsturm "Ida" hat am Donnerstagmorgen die US-Metropole New York heimgesucht.

Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einem "historischen Unwetter", erstmals in der Geschichte wurde in der Stadt ein "Überschwemmungs-Notstand" ausgerufen.



Betroffen waren in New York unter anderem Manhattan, Brooklyn und Queens. "Bringen Sie sich jetzt in Sicherheit", mahnte die Notrufzentrale und warnte vor umherfliegenden Trümmern. Der Nationale Wetterdienst rief erstmals in der Geschichte für die Stadt und ihre Umgebung einen "Übschwemmungs-Notstand" aus. Bürgermeister Bill de Blasio sprach auf Twitter von "Rekord-Regenfällen" und "äußerst gefährlichen Bedingungen" auf den Straßen. Wir haben jetzt neun New Yorker durch diesen Sturm verloren", sagte de Blasio am Donnerstag und führte den katastrophalen Rekordregen auf den Klimawandel zurück. Einen solchen Sturm habe die Stadt noch nie gesehen.

Notstand auch im Bundesstaat New York

Viele Straßen der Metropole verwandelten sich innerhalb kürzester Zeit in reißende Flüsse, U-Bahn-Stationen wurden geflutet. Der Wetterdienst rief alle Bewohner eindringlich auf, zu Hause zu bleiben: "Sie können nicht wissen, wie tief das Wasser ist, es ist zu gefährlich: Fahren Sie nicht." Die New Yorker Flughäfen strichen hunderte Flugverbindungen.

Auch für den gesamten Bundesstaat New York wurde der Notstand verhängt. Der Schritt solle möglichst schnelle Hilfe für alle Betroffenen ermöglichen, erklärte Gouverneurin Kathy Hochul. Auch aus anderen Gebieten im Nordosten der USA wurden Sturmschäden gemeldet. In Annapolis, etwa 50 Kilometer von der US-Hauptstadt Washington entfernt, entwurzelte ein Tornado Bäume und stürzte Strommasten um. In Maryland starb ein 19-Jähriger bei Überschwemmungen, ein weiterer Mensch wurde vermisst.

US-Präsident Joe Biden wird am Freitag in Louisiana erwartet, wo "Ida" am Wochenende erstmals auf die US-Küste getroffen war, zahlreiche Gebäude verwüstet und mehr als eine Million Haushalte ohne Stromversorgung zurückgelassen hatte.

Klimawandel Grund für stärkere Wirbelstürme

Erst in der vergangenen Woche hatte der Tropensturm "Henri" im Nordosten der USA für Stromausfälle und Überschwemmungen gesorgt. Der Klimawandel sorgt nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern zu steigenden Temperaturen der Meeresoberfläche und damit zu stärkeren Wirbelstürmen, die vor allem für Küstenorte weltweit eine zunehmende Bedrohung sind.

− afp