Vilshofen/Ortenburg
Über das Kriegsende 1945: Ereignisse, Erinnerungen und Schicksale

25.04.2022 | Stand 25.04.2022, 17:17 Uhr

Die gesprengte Donaubrücke in Vilshofen sollte verhindern, dass die Gegner über die Donau kommen.

Lebende Zeitzeugen zu finden, ist 76 Jahre nach dem Kriegsende eine Seltenheit. Aber es gibt viele Dokumente, die anschaulich an die letzten Kriegstage erinnern.

Für den Kultur- und Geschichtsverein Vilshofen hat Toni Keil in einer Neuauflage des Sonderbandes die Ereignisse dieser Zeit festgehalten. Ausführlich beschrieben ist dabei der Vormarsch der amerikanischen Armee sowie der Rückzug der deutschen Wehrmacht und die letzten Kämpfe.

Vor besondere Herausforderungen wurde das Kloster Schweiklberg gestellt: 1941 von der Gestapo beschlagnahmt, wurde es zunächst Lazarett, dann Reichsschule SS, schließlich Heeresoberkommando unter General Erich Hassenstein, bis schließlich am 18. Mai Abt Willibald ins Kloster zurückkehrt.

Auch der Vormarsch der Amerikaner im Bereich Ortenburg/Holzkirchen wird durch Karten und Aussagen von Zeitzeugen illustriert. Alfons Niederhofer hat dazu eine Reihe von Dokumenten aus dem Bereich Holzkirchen herangezogen. Ergreifend sind die Lebenserinnerungen von Jakob Scheuer: "Ein Leben in Blindheit" nach einer schweren Kriegsverletzung sowie das Schicksal der "Gestohlenen Kinder", die im Kloster Neustift untergebracht waren und denen dort im Jahr 2019 ein Mahnmal gewidmet wurde. Im Sonderband ist zu lesen: "Denn nur aus unserer Vergangenheit können wir für eine friedliche Zukunft lernen."

Die beiden Autoren halten am Mittwoch um 19 Uhr im Gemeinschaftshaus Holzkirchen einen Vortrag zu dem Thema. Veranstalter ist der Förderkreis Schloss Ortenburg. Der Eintritt ist frei.

− va