Bad Reichenhall
Trotz vermeintlicher Urinbelastung: Alles klar am Thumsee

01.05.2015 | Stand 20.09.2023, 21:21 Uhr
Geht der Thumsee baden? Das befürchtete eine besorgte Bürgerin. Das Landrats­amt spricht aber von ausgezeichneter Wasserqualität. −Foto: Foto: Klappenbach

Die Badesaison steht vor der Tür - einige Wasserratten haben sich sogar heuer bereits ins Wasser gewagt. Unter anderem am Reichenhaller Thumsee: Durch seine einmalig schöne Lage ist er Anziehungspunkt für Badegäste aus nah und fern. Doch ein "glasklarer Gebirgssee" sei der Thumsee inzwischen nicht mehr, schreibt Elisabeth Wolf in einem Brief an unsere Zeitung. Die besorgte Bürgerin spricht gar von einer "grünen Algenbrühe", die teilweise das Ufer umspülen würde. Bei einem Lokalaugenschein war davon allerdings nichts zu sehen. Auch das Landratsamt gibt Entwarnung: Die regelmäßigen Untersuchungen seien stets einwandfrei, heißt es gegenüber der Heimatzeitung.

Das will Wolf nicht so recht glauben: Sie vermutet, dass nur deshalb noch kaum jemand Alarm schlägt, weil die klaren Zuflüsse des Sees das "Übel" an manchen Stellen verdünnen würden. Doch an sich sei das Problem evident: "Der See kann nicht mehr verkraften, was man ihm antut", hatte Wolf ihre Sorge ausgedrückt und meint damit unter anderem die Mengen an Sonnencreme, die Klein und Groß im Wasser lassen würden.

Außerdem verdächtigt sie viele Badegäste, sich  den Gang zur Toilette zu sparen und ihre kleine Notdurft im See zu verrichten. Der viele Urin würde die Wasserqualität weiter verschlechtern, glaubt die begeisterte Schwimmerin. Und auch der viele Durchgangsverkehr würde sich nicht nur  negativ auf die Qualität der Luft, sondern auch das Wasser auswirken.

Nicht das erste Mal, dass es in der Bevölkerung Sorgen um den Thumsee gibt: Im Jahr 2013 wurden tote Fische, sogenannte Rotfedern, im Wasser gefunden. Doch seitdem habe es keine Beanstandungen mehr gegeben: Auch der Fischereiverein habe diesbezüglich nichts mehr festgestellt.

Stets ausgezeichnet seien auch die Laboruntersuchungswerte auf sogenannte mikrobiologische  Parameter gewesen, so das Landratsamt. Auch einfache Sichtkontrollen hätten die Sorgen von Wolf nicht bestätigt: In Hinblick auf Schaumbildung und andere Abfälle habe es keine Auffälligkeiten gegeben.
-jag
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